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Kultur

Kultur krisenfest und nachhaltig gestalten

Kultur ist kein Luxus, sondern zentral für Demokratie und gutes Leben.

Künstlerinnen und Künstler müssen häufig unter so prekären Bedingungen arbeiten, dass jede Krise zur Existenzbedrohung wird. Wir wollen der Kultur eine sichere Zukunft geben - mit besserer Förderung, der Erweiterung der Künstlersozialkasse und Mindesthonoraren.

Das können wir tun

Wir fordern: kulturelle Vielfalt stärken

  1. 1

    Künstlersozialkasse für weitere Berufsgruppen öffnen

    Die Künstlersozialkasse und die gesetzlichen Sozialsicherungssysteme müssen für weitere Berufsgruppen geöffnet und der Bundeszuschuss erhöht werden.
  2. 2

    Standards für Honorare einführen

    Wir fordern verbindliche Standards für Honorare in der freien Kunst- und Kulturarbeit, branchenspezifische Honoraruntergrenzen und eine rechtlich abgesicherte Ausstellungsvergütung für bildende Künstler*innen.
  3. 3

    Open-Access-Strategie

    Wir setzen uns für eine Open-Access-Strategie auch im Kulturbereich ein. Wir wollen Möglichkeiten und Anreize für Kultureinrichtungen schaffen, ihre digitalen Veröffentlichungen unter freie Lizenzen zu stellen. Die Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek wollen wir ausbauen.
  4. 4

    Verleih digitaler Medien in öffentlichen Bibliotheken vereinfachen

    Auch das filmische Erbe wollen wir dauerhaft bewahren und zugänglich machen.
  5. 5

    Museen und Sammlungen perspektivisch kostenfrei

    Der Eintritt in von der öffentlichen Hand geförderte Museen und Sammlungen muss perspektivisch kostenfrei sein; Kultureinrichtungen müssen barrierefreie sein und inklusive Angebote unterbreiten – das geht nur mit ausreichendem Personal
  6. 6

    „Freiräume“ nutzen

    Stadtplaner*innen soll es ermöglicht werden, verstärkt „Freiräume“ zu nutzen, die für eine partizipative und experimentelle Nutzung zur Verfügung stehen sollen. Ein Teil der Investitionen für öffentliche Bauten soll für Kunstwerke an diesen verwendet werden.
  7. 7

    Plurale Geschichts- und Erinnerungspolitik

    Die Linke steht für eine plurale Geschichts- und Erinnerungspolitik, die sich an den Realitäten unserer Einwanderungsgesellschaft orientiert. Wir wollen zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen, insbesondere zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Kolonialismus.
  8. 8

    Halle 2019 und Hanau 2020

    Die Erinnerung an die Opfer von rassistischer und antisemitischer Gewalt in der jüngeren Geschichte muss stärker verankert werden. Wir wollen Gedenkstätten als Lernorte und Dokumentationsstätten stärken und machen uns für eine antifaschistische Erinnerungskultur stark.
Das läuft falsch

Der Kultursektor wird seit Jahrzehnten geschwächt

Kunst und Kultur sind in ihrer Vielfältigkeit für uns alle unverzichtbar. Aber Kürzungen der Förderung, Schließungen oder Privatisierungen von öffentlichen Einrichtungen und ein massiver Personalabbau haben den öffentlichen Kultursektor seit Jahrzehnten geschwächt. Befristete, schlecht vergütete Arbeitsverhältnisse und der hohe Anteil von befristeter Projektförderung lassen keine Rücklagenbildung zu. Das führt – insbesondere in der freien Szene – zu prekären Lebensverhältnissen. Besonders darstellenden Künstler*innen und Musiker*innen und die Beschäftigten in der Veranstaltungswirtschaft verzeichneten existenzbedrohende Verluste durch die Absagen von Veranstaltungen und Aufführungen.

Wir wollen Kultur und Kulturförderung erhalten und in Zukunft krisenfest gestalten.

In Metropolen wie in ländlichen Räumen, in Kulturinstitutionen und freier Szene.

Die Linke will »Kultur für alle«. Um Chancengleichheit, Inklusion und Vielfalt zu stärken, muss die Kulturförderung weiterentwickelt werden und sich an macht- und diskriminierungskritischen Kriterien orientieren. Vielfalt im Kulturbereich nutzt allen, sie ermöglicht neue Perspektiven und neue Besucher*innen. Dazu braucht es partizipative Freiräume für Kinder und Jugendliche wie soziokulturelle Zentren, urbane Clubkultur, Vereinskultur, kommunale Kinos und Theater, Orchester. Wir brauchen Orte kultureller Bildung, Bibliotheken ebenso wie Räume für experimentelle Künste, museale Einrichtungen und eine lebendige Gedenkkultur. Voraussetzungen für all das sind gute, existenzsichernde Arbeitsverhältnisse und ausreichende soziale Sicherheit - auch im Kulturbereich.

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Kulturelle Vielfalt und die Künste in allen ihren Ausdrucksformen sind unverzichtbar für eine lebendige Demokratie. Günstige Rahmenbedingungen und Freiräume für ihre Entwicklung zu schaffen ist deshalb für uns als Linke wesentlicher Bestandteil unseres Ringens um eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft. Das Staatsziel Kultur gehört ins Grundgesetz.

DIE LINKE tritt für eine demokratische Kultur ein, in der alle Gruppen und Milieus ihre kulturelle Identität finden und ausdrücken können. Alle Menschen sollen die Möglichkeit zur Teilhabe am kulturellen Leben und dem kulturellen Reichtum dieser Gesellschaft haben. Das erfordert kulturelle Bildung von Anfang an. Der Zugang zu Bildung und Kultur, zu den traditionsreichen wie auch den modernen Kultur- und Kommunikationsformen ist eine der wichtigsten sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts und entscheidet wesentlich über die Entwicklungsmöglichkeiten jedes Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes. Kultur und kulturelle Bildung sind Voraussetzung von Emanzipation.

Wir setzen uns für den Erhalt der öffentlichen Kulturförderung ein und wenden uns gegen eine schrankenlose Liberalisierung und Verwertung kultureller Leistungen, gegen Privatisierungen und den Abbau öffentlicher Infrastruktur. Wir wollen die Vielfalt der Träger kultureller Produktion erhalten und fördern - von öffentlichen und frei-gemeinnützigen Initiativen bis zu unabhängigen Verlagen, Studios, Agenturen und künstlerischen Produktionsfirmen. Wir wollen das kulturelle Leben in allen Regionen und Milieus fördern. Wir wollen gute, existenzsichernde Arbeit im Kulturbereich. Künstlerinnen und Künstler, alle Kulturschaffenden sollen von ihrer Arbeit leben können und sozial abgesichert sein.

Durch die Künste in der Vielfalt ihrer Richtungen werden die Freiheit der Einzelnen und ihre soziale Gebundenheit in aller Widersprüchlichkeit gedacht und erlebt. Weil Kunst ein wesentliches Moment der großen gesellschaftlichen Debatten ist, will DIE LINKE die eigenen Welten der Künste als autonome Räume, Experimentierfelder und Refugien sichern und schützen. Sie sieht in neuen künstlerischen Tendenzen Impulse für ein erweitertes Welt- und Gesellschaftsverständnis, die nach Kräften zu fördern sind. Und sie braucht Anregungen, die von Künstlerinnen und Künstlern ausgehen.

Die Linke fühlt sich mit all jenen verbunden, die diese Gesellschaft kritisch sehen und auf ihre Veränderung dringen. Wir sind offen für die verschiedenen Entwürfe eines anderen, menschenwürdigen Lebens und wollen die emanzipatorischen Perspektiven stärken.

In der Partei DIE LINKE finden Menschen aus verschiedenen sozial-kulturellen Milieus und unterschiedlichen politischen Kulturen zusammen. Ihre Erfahrungen sind eine Bereicherung auf dem Wege zu einem weiten Kulturverständnis einer neuen gesellschaftlichen Linken.

Kultur ist Erinnerung. Kultur verbindet Tradition mit dem Heute. Erst die Besinnung auf das kulturelle Erbe lässt ein differenziertes Kulturverständnis entstehen. Deshalb liegt in der Kultur die Basis für Verständigung und Toleranz. DIE LINKE wird ihren Beitrag für eine demokratische Erinnerungskultur leisten. Wir wollen uns der Kulturgeschichte des früher geteilten Landes in seinem europäischen Kontext vergewissern.

(Auszug aus dem Parteiprogramm DIE LINKE)

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