Zum Hauptinhalt springen
Bildung

Gerechte Chancen für alle Menschen

Bildung eröffnet gesellschaftliche Chancen, doch die sind in Deutschland sehr ungleich verteilt.

Durch die Einsparungen im öffentlichen Bereich wird die soziale Herkunft noch entscheidender dafür, welche Bildung Kinder bekommen. Das wollen wir ändern. Durch längeres gemeinsames Lernen, Ganztagsbetreuung und deutlich mehr Lehrkräfte und Erzieher*innen schaffen wir gerechte Chancen für alle Kinder.

Das können wir tun

Wir fordern: Bildungsgerechtigkeit

  1. 1

    In Bildung investieren

    Wir wollen mit 58 Milliarden Euro pro Jahr Kitas ausbauen, Schulen sanieren, flächendeckende Ganztagsbetreuung und bessere Inklusion ermöglichen und deutlich mehr Personal einstellen.
  2. 2

    Eine Schule für alle

    Gemeinschaftsschulen, an denen Kinder länger gemeinsam lernen. Flächendeckende Ganztagsbetreuung und Schulsozialarbeit dauerhaft an jeder Schule. Dafür muss sie im Jugendhilferecht verankert werden.
  3. 3

    200 000 Erzieher*innen mehr

    Die Linke fordert in Kitas einen Betreuungsschlüssel von mindestens einer anwesenden Erzieher*in zu maximal drei Kindern im Alter bis drei Jahren und mindestens einer Erzieher*in zu maximal acht Kindern ab drei Jahren. Erzieher*innen müssen besser bezahlt werden!
  4. 4

    100 000 Lehrkräfte mehr

    Um den Unterrichtsausfall an Schulen und die Überlastung der Lehrkräfte zu beenden müssen deutlich mehr Lehrer*innen ausgebildet und eingestellt werden. Lehrkräfte brauchen auch Zeit für Kontakt mit den Familien, um Kinder gut zu unterstützen.
  5. 5

    Keine Gebühren im öffentlichen Bildungssystem

    Wir wollen gebührenfreie Kitas (Elternbeitragsfreiheit) und kämpfen für die Abschaffung jeglicher Gebühren für Schulmaterial, Ausbildung oder Studium. Damit alle teilnehmen können. Alle Kinder sollen täglich kostenloses, warmes Essen erhalten, wie es in einigen Städten bereits praktiziert wird.
  6. 6

    Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen

    Wir brauchen eine solidarische Umlagefinanzierung, die alle Betriebe in die Pflicht nimmt, damit genug Ausbildungsplätze geschaffen werden. Die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung muss zum Leben reichen.
  7. 7

    Kooperation statt Konkurrenz

    Bildungspolitik ist Ländersache, trotzdem müssen Bund und Länder in der Bildung zusammenarbeiten. Wir wollen Bildung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankern und das Kooperationsverbot komplett aufheben.
  8. 8

    BAföG, das zum Leben reicht

    Wir setzen uns für ein elternunabhängiges, rückzahlungsfreies und bedarfsgerechtes BAföG ein. Die BAföG-Höhe muss regelmäßig automatisch an die steigenden Lebenshaltungskosten angepasst werden. Die Kopplung des BAföG an Leistungsüberprüfungen wollen wir abschaffen.
  9. 9

    Hochschulen öffnen

    Ein Studium soll mit einem bestandenen Fachabitur, der allgemeinen Hochschulreife, einer abgeschlossenen beruflichen Ausbildung oder einem vergleichbaren Abschluss möglich sein. Für Geflüchtete soll die Aufnahme des Studiums einfacher werden. Der Zugang zum Master muss überall zulassungsfrei sein.
  10. 10

    Unabhängige Lehre und Forschung fördern

    Unabhängige Lehre und Forschung fördern statt Abhängigkeit von Drittmitteln und Unternehmensinteressen. Hochschulen müssen ausreichend finanziert werden. Wir brauchen Forschung zum sozial-ökologischen Umbau und Demokratisierung der Wirtschaft und wollen Forschung für militärische Zwecke ausschließen.
Das läuft falsch

Das Bildungssystem verstärkt soziale Ungleichheit

Wer reiche Eltern hat, macht in Deutschland weit häufiger Abitur und ein Studium als Kinder aus Arbeiterfamilien. Für viele Kinder fällt schon nach der Grundschule die Entscheidung, welche Schulform sie besuchen – und damit auch, welche Türen ihnen künftig verschlossen bleiben. Oberschulempfehlungen sind wesentlich abhängig vom sozialen Hintergrund und der Migrationsgeschichte ihrer Familien. Wer Geld hat, kann private Nachhilfe bezahlen. Reiche schicken ihre Kinder in teure private Bildungseinrichtungen. Die Corona-Pandemie hat die Missstände im deutschen Bildungssystem gezeigt und verschärft. Denn ob es in der Wohnung einen ruhigen Platz für Hausaufgaben gibt und Erwachsene, die in Physik und Geschichte helfen können, beeinflusst die Schulergebnisse der Kinder. Wer in beengten Verhältnissen wohnen muss und im Schichtdienst arbeitet, wird doppelt bestraft.

Um das zu ändern, machen wir uns stark für eine Gemeinschaftsschule, in der alle Kinder gemeinsam lernen

und kein Kind zurückgelassen wird.

Durch längeres gemeinsames Lernen wird Kindern in der Schule das Wissen vermittelt, das die Eltern nicht weitergeben können. Wir müssen die Ganztagsbetreuung in Schulen und Kitas flächendeckend ausbauen und ausreichend Fachpersonal einstellen, damit Schulaufgaben in der Schule erledigt werden können. So kommt es weniger darauf an, wer ein eigenes Zimmer zum Lernen hat und Eltern, die sich mit dem Schulstoff auskennen. Dazu brauchen wir deutlich mehr Investitionen in Bildung. Hunderttausende Lehrkräfte, Erzieher*innen und Schulsozialarbeiter*innen fehlen. Viele Gebäude sind marode. Allein der Sanierungsbedarf an Schulen wird bundesweit auf 50 Milliarden Euro geschätzt.

Aktuelles

Meldungen und Meinungen zum Thema Bildung

Wo steht die Linke in der politischen Debatte? Hier geht es um aktuelle Positionen und Meldungen aus der Partei

Katja Kipping

Halbherzigkeit der Regierung verlängert den Lockdown für Privathaushalte

Zu den Ergebnissen der Bund-Länder Beratung zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie sagt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Seit Monaten wird Die Linke nicht müde, darauf hinzuweisen, wie wichtig der Infektionsschutz auch in der Arbeitswelt ist. Seit Monaten mahnen wir die Regierung, wie wichtig im Sinne der Kontaktreduktion das Recht auf Homeoffice und die Entzerrung in Bus und Bahn durch gestaffelte Anfangszeiten und mehr Fahrzeuge im Einsatz ist. Seit Beginn der Krise machen wir Druck für entsprechende soziale Abfederung.

Monatelang hat die Bundesregierung vor unseren Hinweisen ihre Ohren verschlossen.
Monatelang hat die Bundesregierung die Last des Infektionsschutz fast komplett auf den Privathaushalten abgeladen.
Nun endlich zeigt sie Einsicht und nimmt einige Forderungen der Linken im Sinne eines solidarischen Lockdowns in Angriff.

Das ist überfällig. Die monatelange Weigerung der Regierung auch die Großen, die Arbeitgeberseite verbindlich für den Infektionsschutz in die Pflicht zu nehmen ist mitverantwortlich dafür, dass sich der Lockdown für Privathaushalte noch länger ziehen wird. Hätte die Regierung früher verbindlich den Infektionsschutz für die Arbeitswelt in Angriff genommen, könnte der Lockdown insgesamt kürzer ausfallen.

Leider nimmt sich die Regierung auch nur halbherzig der Idee eines solidarischen Lockdowns an. Denn wichtige Aspekte fehlen:
Auf den 10 Seiten Vereinbarung findet sich kein Wort zur stärkeren Durchsetzung von Infektionsschutz in Sortierzentren und Produktionsstätten und auf dem Bau durch unangekündigte Kontrollen und Bußgelder.
Auf den 10 Seiten Vereinbarung findet kein Wort dazu Massenunterkünfte durch dezentrale Unterbringungen zu ersetzen. Und das obwohl Massenunterkünfte schnell zu Hotspots werden.
Bei den sozialen Ausgleichmaßnahmen vergisst die Regierung weiterhin die Ärmsten, so findet sich kein Hinweis auf den so notwendigen Corona-Aufschlag auf alle Sozialleistungen.

Die immer noch viel zu hohen  Insidenzwerte und die mutierten Versionen erfordern konsequentes und gerechtes Vorgehen. Doch die Regierung reagiert entweder zu spät, wie beim Recht auf Homeoffice und Entzerrung im Berufsverkehr, oder sie nimmt wichtige Maßnahmen noch immer nicht in Angriff, wie die Auflösung von Massenunterkünften und strengeren Infektionsschutz in Sortierzentren und Produktionsstätten.

Ausbaden müssen diese Halbherzigkeit der Regierung die Privathaushalte und jene Bereiche, die schon lange im Lockdown sind, wie die Kultur und Veranstaltungsbranche. Wenn die Bundesregierung weiterhin so halbherzig vorgeht, werden sie noch lange gar nicht oder nur mir enormen Einschränkungen ihre Arbeit aufnehmen können. Höchste Zeit für einen solidarischen Lockdown!

Angesichts eines Rechts auf Homeoffice geht die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände auf die Barrikaden und beschimpft diese längst überfällige Regelung als bürokratischen Aktionismus. Diese Reaktion der Arbeitgeber Lobby ist verantwortungslos hoch zehn. Die Arbeitgebervertretung macht hier auf Corona-Verharmlosung. Den Bürgerinnen und Bürgern werden im Alltag so viele Einschränkungen auferlegt und wenn es dann eine Regelung wie das Recht auf Homeoffice gibt, das noch nicht mal die Profitinteressen angreift, spielt die Arbeitgeberseite verrückt. Hier ist die Arbeitgeber-Lobby ähnlich destruktiv wie Querdenken. Auf jeden Fall ist sie keine Hilfe beim Kampf gegen Corona.

Themenübersicht