Schande in Afghanistan: Verantwortung übernehmen – Menschen retten – Konsequenzen ziehen!
Das totale Fiasko ist da. Nach fast 20 Jahren Intervention stehen Bundeswehr und NATO vor einem Scherbenhaufen. Die afghanische Republik ist Geschichte und das „Islamische Emirat Afghanistan“ der Taliban ist zurück.
Hunderttausende fliehen und bangen um ihr Leben, darunter Ortskräfte der Bundeswehr, Mitarbeiter*innen von NGOs, Menschrechtsaktivistinnen, Journalist*innen – überhaupt alle Mädchen und Frauen, ob sie nun zur Schule, zur Universität oder einfach arbeiten gehen. Die Bundesregierung hat in dieser Krise komplett versagt.
In einer fatalen Verkennung der realen Lage vor Ort gab es weder eine verantwortungsvolle Ausstiegsstrategie aus Afghanistan, geschweige denn realistische Notfallpläne für notwendige Evakuierungen. Noch letzte Woche wurden Anträge der LINKEN und der Grünen zur unbürokratischen Evakuierung der Ortskräfte und anderer bedrohter Menschen abgelehnt. Es ist eine politische und moralische Bankrotterklärung, dass nach wochenlanger Untätigkeit und bürokratischer Blockade jetzt tausende Helferinnen und Helfer in dem von den Taliban kontrollierten Afghanistan im Stich gelassen werden und um ihr Leben bangen müssen.
Und es lässt tief blicken: Union und SPD haben – offenbar aus Angst vor der ultrarechten Stimmungsmache im Bundestagswahlkampf – die Aufnahme von Menschen so lange wie irgend möglich bürokratisch verunmöglicht. Jetzt bricht in Afghanistan die alte Ordnung zusammen, jetzt wird es für viele Menschen zu spät sein.
Wir fordern:
- Die Menschen retten! So schnell, so unbürokratisch und so viele es geht: Es braucht sofort eine Luftbrücke für eine Massenevakuierung und ein Visanotprogramm damit Flugzeuge ohne komplizierte Anträge betreten werden können. Wir fordern die Vergabe humanitärer Visa in den deutschen Botschaften in Afghanistans Nachbarstaaten. Für alle Menschen, die nun in ihrem Leben bedroht sind.
- Es braucht eine massive Aufstockung des UN-Flüchtlingsfonds für Afghanistan. Es ist jetzt mit einer langandauernden Fluchtbewegung zu rechnen. Bereits Ende 2020 lebten 2,6 Millionen Afghan*innen als Flüchtlinge in den Anrainerstaaten Iran und Pakistan. Mehr als drei Millionen Afghan*innen gelten als Binnenvertriebene im eigenem Land.
- Wir brauchen ein europäisches Aufnahmeprogramm. Und Deutschland sollte vorangehen. Viele Länder und Kommunen mit linker Regierungsbeteiligung haben bereits ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten aus Afghanistan erklärt! Es braucht jetzt einen konsequenten und sofortigen Flüchtlingsschutz.
Die Bilder aus Kabul sind in jeder Hinsicht dramatisch. Mehr Scheitern nach 20 Jahren bewaffneten Großeinsatz der Bundeswehr ist schwer vorstellbar. Der Afghanistankrieg ist ein historisches Fiasko. Allein die Bundeswehrpräsenz hat 12,5 Milliarden Euro gekostet. Zehntausende Afghan*innen und auch tausende Soldaten aus den NATO-Mitgliedsstaaten sind gestorben, darunter 59 aus Deutschland. Trotzdem sind die islamischen Fundamentalisten heute stärker als zuvor: Nach der Kapitulation der von der NATO ausgebildeten und aufgerüsteten afghanischen Armee verfügen die Taliban nun über eine hochgerüstete Streitmacht mit modernstem Kriegsgerät – und über einen Staat.
DIE LINKE hat von Anfang die Beteiligung der Bundeswehr am Militäreinsatz in Afghanistan kritisiert und abgelehnt. Angesichts des Debakels dieses Militäreinsatzes in Afghanistan kann und darf nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden. Demokratie und Menschenrecht können nicht herbeigebombt werden. Afghan*innen, die in Deutschland leben, müssen sicher bleiben können.
Unterstützer:innen
Bisher haben 3390 Personen den Aufruf unterschrieben, die letzten waren:
- sabine muhl, Hamburg
- Dieter Lesemann, Hamburg
- Kea Niedoba, Bayern
- Katharina Liegl, Bayern
- Brigitte Matthes, Thüringen
- Andreas Müer, Nordrhein-Westfalen
- Elisabeth Holler, Bayern
- André Eckardt, Thüringen
- Werner Flügel, Nordrhein-Westfalen
- Andrew Lejeune, Schleswig-Holstein
- Lisa Pillep, Sachsen
- Nino Haydl, Bayern
- Claudia Radtke, Nordrhein-Westfalen
- Monika Weil, Baden-Württemberg
- Friedrich Rabe, Sachsen-Anhalt
- Elke Elwing, Baden-Württemberg
- Ute Kahmann, Niedersachsen
- Andrea Kohl, Baden-Württemberg
- Heidi Scharf, Baden-Württemberg
- Helmut Käss, Niedersachsen
- Ramon Lorenzo Perez, Niedersachsen
- Christiane Ohnacker, Hessen
- Horst Scheöter, Sachsen-Anhalt
- Rosmarie Hasenkox, Nordrhein-Westfalen
- Hans-Peter Schulz, Nordrhein-Westfalen
- Hubert Musialik, Nordrhein-Westfalen
- Leonie Meyer, Niedersachsen
- Richard Müller, Sachsen-Anhalt
- Konstancja Zacharias, Sachsen
- Otto Weis, Sachsen-Anhalt
- Otto Meixner, Bayern
- Horst Baldszus, Brandenburg
- Thomas Tresp, Nordrhein-Westfalen
- Eva Theobad, Baden-Württemberg
- Renate Weiß, Berlin
- Franziska Pritzke, Mecklenburg-Vorpommern
- Amelie Ambos, Baden-Württemberg
- Rainer Sommer, Niedersachsen
- Karl Jendritzki, Bayern
- Nicola Zang , Niedersachsen
- Armin Duttine, Berlin
- Wolfgang Huber, Bayern
- Uwe Kretzschmar, Berlin
- Conny Espenhahn, Sachsen-Anhalt
- Delia Hinz, Berlin
- Gabi Gschwind-Wiese, Schleswig-Holstein
- Konstanze Schirmer, Niedersachsen
- Brigitte Bachmann-Werner, Brandenburg
- Tobias Thiele, Berlin
- Marina Romanowa, Thüringen
Download
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