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Hessen - Frankfurt

LINKE will Feinstaub fressende Pflanzen in Frankfurt

Eine mit Efeu begrünte Mauer im Gallusviertel, hinter der eine Hecke gepflanzt wurde. Ein breiter Moosstreifen an der Miquel- und Adickesallee, dessen Blätter die Feinstaubpartikel nicht nur festhalten, sondern auch verdauen. Was heute noch visionär ist, könnte bald Realität werden.

Vorausgesetzt, die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Antrag, den DIE LINKE. im Römer eingebracht hat: zu überprüfen, inwieweit gezielt eingesetzte Anpflanzungen in der Stadt die Feinstaubbelastung reduzieren können. „Wir wollen, dass für den verkehrsreichen Ballungsraum Frankfurt alles getan wird, um die Lebensqualität zu verbessern“, sagt die umweltpolitische Sprecherin der LINKEN, <st1:PersonName w:st="on">Carmen Thiele</st1:PersonName>. „Dabei geht es uns vor allem um die Menschen, die sich eine Wohnung in Stadtrandgebieten mit besserer Luft nicht leisten können.“ Besonders betroffen seien diejenigen mit geringem Einkommen, die sich nur Wohnungen in besonders verkehrsbelasteten Gebieten leisten könnten wie etwa im Bahnhofs-, Gallus- oder Gutleutviertel. Thiele:„Wir legen auch hier Wert auf den sozialen Aspekt. Unsere Ökologie ist rot.“

Natürlich sind die Pflanzen als Feinstaubkiller nur ein Bestandteil der breiten Palette an Maßnahmen. „Nichtsdestotrotz bringen schon geringe Verbesserungen der Luftqualität gesundheitliche Vorteile“, sagt Thiele. „Gerade für ältere Menschen ergab ein interdisziplinäres Schweizer Forschungsprojekt, dass die altersbedingte Abnahme der Lungenfunktion umso geringer ist, je stärker die Luftqualität in ihrem Wohngebiet verbessert wurde.“

Bereits im November 2006 forderte DIE LINKE im Ortsbeirat 5 in einem Antrag (OF 169/5) vom Magistrat, die Möglichkeiten der Reduzierung von Feinstaub durch Pflanzen wie Hecken, Bäume, Fassaden- und Dachbegrünung zu untersuchen. Der Ortsbeirat hat das mit großer Mehrheit beschlossen. Der Magistrat wollte noch wissenschaftliche Grundlagen haben. Jetzt sind sie da. „Die Studie zum wissenschaftlichen Erkenntnisstand über das Feinstaubfilterungspotenzial liegt seit einem Jahr vor“, betont Thiele, „der Magistrat hätte schon längst konkrete Vorschläge erarbeiten können, wo die Pflanzen den Feinstaub fressen sollen.“

DIE LINKE im Römer