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Bonn

Linke lehnt Kürzungen der Koalition beim Bonner Sport ab

Die Bonner Jamaika-Koalition hat gestern mit der Verabschiedung des Sporthaushalts weitere Einschnitte bei der Finanzierung des Bonner Sports beschlossen. Insbesondere die pauschalen Budgetkürzungen, die die Koalition schon im letzten Haushalt eingeführt hat, schlagen mit mehreren Hunderttausend Euro voll auf den Sporthaushalt durch und werden im Bäderbereich absehbar den Druck erhöhen, weitere Bäder zu schließen.

Aber auch bei Pflege und Unterhalt der übrigen Sportstätten werden die von Schwarz-gelb-grün eingebrachten Kürzungen mittelfristig für eine Verschlechterung sorgen. Keine guten Folgen hat das auch für den organisierten Sport: Die für die Sportvereine vorgesehenen Sportfördermittel werden schon jetzt zu einem guten Teil für eine Deckung des Defizits bei den Bädern herangezogen. Und für 2017 und 2018 werden die Fördermittel im Haushalt nun um weitere 170.000 Euro reduziert.

Was die Förderung und Priorisierung einzelner Projekte angeht, ist die Vorgehensweise von Politik und Verwaltung für uns kaum noch nachzuvollziehen. Wir hatten uns in einer Anfrage in der gestrigen Sitzung zum Beispiel für die Idee eines Skateparks in der Rheinaue starkgemacht, um nicht nur Sport, sondern auch Jugend- und Subkultur in einer Stadt, die sich als so vielfältig sehen möchte, zu unterstützen. Stattdessen wird die dafür vorgesehene Fläche nun für 160.000 Euro von der Stadt in ein Cricket-Feld umgewandelt. Weitere 250.000 Euro haben Koalition und SPD mit Unterstützung der Verwaltung ohne weitere Fragen per Dringlichkeitsantrag für Maßnahmen zur Ausrichtung der Baseball-EM 2018 in Bonn und Solingen aus dem Sporthaushalt zur Verfügung gestellt. Auch das ist also Geld, das dem Sport dann an anderer Stelle fehlen wird, etwa beim Kinderbecken im Römerbad, wo die Koalition den Neubau weiterhin ohne Angabe von sachlichen Gründen aufschiebt und das offenbar zu einer rein politischen Kraftprobe geworden ist.

Insgesamt wird mit diesem Haushalt die strukturelle Unterfinanzierung verschärft, während bei konkreten Projekten die Schwerpunkte falsch gesetzt werden. Die Linke hat den Sporthaushalt daher gestern abgelehnt.