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Köln

LINKE Fraktionen in Köln und dem Landschaftsverband Rheinland erhalten Preis „Kommune 2020“

Die Fraktionen der LINKEN im Kölner Stadtrat und in der Landschaftsversammlung Rheinland haben am 2. November 2013 im Rahmen des Kommunalpreises den Sonderpreis der Jury für ihr Projekt „Aufsuchende Beratung für die NSU-Opfer der Keupstrasse“ erhalten.

Die Auszeichnung „Kommune 2020“ wurde in diesem Jahr erstmalig von der Partei DIE LINKE verliehen. Mit ihr wurden Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die „die Entwicklung eines demokratischen, ökologischen und sozial gerechten Gemeinwesens voranbringen“. Davon erhofft sich DIE LINKE, dass Bürger und Politiker zu demokratischer Beteiligung und sozialem wie ökologischem Einsatz vor Ort ermutigt werden.

 

Die Idee zu dem Projekt einer aufsuchenden Beratung entstand auf einer Veranstaltung mit Betroffenen in der Keupstrasse. Die beiden anwesenden Ratsmitglieder Jörg Detjen (DIE LINKE) und Walter Schulz (SPD) griffen die Idee auf und brachten sie in die Diskussion der Stadtgesellschaft ein. Von vielen weiteren Akteuren wie dem Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters und die Landschaftsdirektorin Rheinland Ulrike Lubek und dem evangelischen Stadtsuperintendenten Rolf Domning wurde das Projekt unterstützt.

 

Ulrike Detjen, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Landschaftsversammlung Rheinland, thematisierte die Opferentschädigungspraxis in einer Anfrage. Die Antwort machte klar, dass eine Beratung nötig ist, die der Retraumatisierung der Opfer durch die falschen Anschuldigungen der Behörden Rechnung trug. Dieses Angebot wird nun von der Diakonie durchgeführt.

 

In der Begründung der Preisvergabe der Jury durch Matthias Höhn, Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE, heißt es: „Gerade in Zeiten, in denen die kritische Aufmerksamkeit für die Taten, Hintergründe und Helfer der neonazistischen Mörderbande NSU abzunehmen droht, und angesichts der immer noch unzureichenden Achtung, welche die Opfer und Hinterbliebenen erfahren, möchte die Jury die Initiative der LINKEN im Kölner Rat und in der Landschaftsversammlung Rheinland besonders würdigen.“

 

Matthias Höhn weiter: „Umso höher ist das Engagement von Menschen einzuschätzen, die weiterhin auf umfassende Aufklärung drängen, die sich mit den politischen Reaktionen auf die neonazistische Mordserie nicht zufrieden geben, und die sich um jene kümmern, die lange Zeit mit einer doppelten Erniedrigung leben mussten: Opfer der Neonazis zu sein, von den Behörden aber nicht als solche anerkannt, sondern stattdessen selbst verdächtigt zu werden.“