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Bonn

Flüchtlinge in Bonn dezentral unterbringen

Die Linksfraktion im Rat Bonn hat die vollkommen überbelegten Flüchtlingsunterkünfte in Bonn mehrfach zum Thema in den zuständigen städtischen Gremien gemacht und auf Abhilfe gedrängt. Angesichts der steigenden Zahl von Menschen auf der Flucht, die es glücklicherweise nach Deutschland und also auch nach Bonn schaffen, kann kein Zweifel bestehen, dass bei der Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum dringend etwas getan werden muss.

Zur bekannt gewordenen Absicht der Stadt Bonn, zwei größere Bürohäuser zur Unterbringung von Flüchtlingen anzumieten, erklärt der Vorsitzende der Linksfraktion im Bonner Rat, Dr. Michael Faber: „Grundsätzlich ist es deshalb gut, dass die Stadt nach neuen Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen sucht und möglicherweise sogar ganz oder teilweise auf die Unterbringung in behelfsmäßigen Wohncontainern verzichten kann. Mit der angekündigten Anmietung von zwei großen Bürohäusern für jeweils bis zu ca. 200 Flüchtlinge geht die Stadtverwaltung jedoch den falschen Weg. Hier werden Heime geschaffen, die noch bei weitem größer sind, als die bisherigen Unterkünfte der Stadt – und das für die nächsten 10 Jahre.

Solche Großheime sind auf längere Dauer weder für die BewohnerInnen akzeptabel, noch sind sie vorteilhaft für die soziale Einbindung der Flüchtlinge, ganz zu schweigen von der Schwierigkeit, vor Ort z.B. Kita- oder Schulplätze bereitzustellen. Die Linksfraktion lehnt die vorgeschlagene Anmietung dieser Bürohäuser ab, insbesondere weil sie die Stadt langfristig auf eine Flüchtlingsunterbringung in großen Sammelunterkünften bindet.

Aus unserer Sicht sollte Bonn eine humanere und dezentralere Unterbringung von Flüchtlingen organisieren, auch wenn sie finanziell und personell aufwendiger ist. Hierfür müssen einerseits von Seiten der Stadt Wohnungen und Häuser angemietet oder erworben werden. Auf der anderen Seite muss ein eigenes Programm aufgelegt werden, das Flüchtlinge bei der Suche nach eigenem Wohnraum unterstützt und solchen vermitteln hilft. Einen Antrag der Linksfraktion, ein solches „Auszugsprogramm“ nach Kölner Vorbild zu initiieren, lehnten die anderen Fraktionen mit Ausnahme der SPD jedoch zuletzt ab. Wer sich so neuen Wegen für eine humane Flüchtlingsunterbringung verweigert, der landet bei den Sonderheimen längst überholter Sozialpolitik. Diesen Weg geht die Linksfraktion nicht mit!“