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Frankfurt am Main

Einhausung A 661 als Leuchtturm-Projekt für Titel „Grüne Hauptstadt Europas“

Wenn es nach Umweltdezernentin Dr. Manuela Rottmann (Grüne) geht, wird sich Frankfurt bei der EU-Kommission für 2014 um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben. Die LINKE. im Römer begrüßt diese Initiative – sofern daraus Anstöße für eine nachhaltige Entwicklung entstehen, die die Lebensqualität der Frankfurter verbessern. „Genau dafür fehlen CDU und Grünen aber die Visionen“, kritisiert Carmen Thiele, die umweltpolitische Sprecherin der LINKEN im Römer. „Im Gegenteil: Die Ansiedlung der Müllverbrennungsanlage in Höchst und die Landebahn im Frankfurter Stadtwald schwächen die Ökobilanz, weil sie schädlich für Mensch und Umwelt sind.

In ökologischer Hinsicht sind viele Städte schon weiter.“ Nur ein Beispiel: Frankfurt liegt derzeit auf Platz 35 der Großstädte in der Solarbundesliga (Stand: 10.06.2010), die von der Deutschen Umwelthilfe und dem Nachrichtendienst Solarthemen organisiert wird. Das reiche natürlich nicht aus, um sich für den Titel als Grüne Hauptstadt Europas zu bewerben, so Thiele. 

„Grün“ beinhalte mehr als Solaranlagen, oder Klimaschutzmaßnahmen- dazu gehöre für die Stadtbewohner auch eine grünere Umwelt und damit eine verbesserte Lebensqualität in der Stadt. Thiele betont: „Wir brauchen viel mehr grüne Inseln, mehr Begrünungen von Dächern, Hauswänden und Plätzen. Außer diesen kleinen, aber wichtigen Schritten sind aber auch große Visionen gefragt und davon haben wir bisher nichts gesehen.“

Dezernentin Rottmann hatte angekündigt, die Bewerbung als partizipativen Prozess gestalten zu wollen. Sie sagte: „Ich möchte Vorschläge und Ideen von den Frankfurtern dazu haben.“, (FAZ, 09.07.2010). DIE LINKE erinnert in diesem Zusammenhang an ihre eigenen Vorschläge zur Stadtbegrünung und die der Bürgerinitiative „Aktion Unmenschliche Autobahn – AUA“ zur Einhausung der A 661, die die LINKE eingebracht habe. Es ist technisch möglich die Autobahn insbesondere im Bereich Bornheim/Seckbach, komplett massiv zu ummanteln, das hat eine Machbarkeitsstudie nachgewiesen. Auf dem Dach dieser Einhausung könnte die durch die Autobahn zerstörte Landschaft wieder neu entstehen und der Raum könnte vielfältig genutzt werden – zum Beispiel mit einem völlig neuen Modellstadtteil mit vorbildlicher sozialer und ökologischer Infrastruktur.

Diese Einhausung mit dem Modellstadtteil könnte das fehlende Leuchtturmprojekt für die Bewerbung zur Grünen Hauptstadt Europas sein. Der verkehrspolitische Sprecher der LINKEN im Römer, Udo Mack, fragt: „Hat die Dezernentin die Kraft, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen?“