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Helmut Scholz

30 Euro für ein Leben verweigert

Mehr als 1 Milliarde Menschen hungern. Fachorganisationen hatten dem heute in Rom beendeten "Welthungergipfel" vorgerechnet, dass sie mit dem Einsatz von 30 Milliarden Euro im Jahr in die in die Lage versetzt würden, den Hunger auf der Welt zu überwinden. Das wären 30 Euro für jedes gerettete Menschenleben. Zum Ergebnis des Welternährungsgipfels von Rom erklärt das Mitglied des Parteivorstandes Helmut Scholz (MdEP):

Es ist ein Skandal, dass die Vertreter der Staaten der Welt und vor allem die der Industriestaaten sich geweigert haben, diese konkrete Summe bereit zu stellen. Ein Menschenleben ist ihnen keine 30 Euro wert, nachdem sie gerade ganz andere Summen in die Rettung von Banken und deren Managern gesteckt haben.

DIE LINKE unterstützt die Forderungen von Nichtregierungsorganisationen, vor allem durch Beratung und Unterstützung von Kleinbauern einem Großteil der Weltbevölkerung zu Ernährungssicherheit zu verhelfen. Ein Trend zur industriellen Agrarproduktion auf Landflächen in Entwicklungsländern, die von Konzernen wie Daewoo oder der Saudischen Regierung langfristig gepachtet werden, birgt die akute Gefahr, den Hunger nur weiter zu vergrößern.

Die geplante Nahrungsmittelausfuhr in großem Stil aus Ländern, in denen weite Teile der Bevölkerung Hunger leiden, um von durch Börsenspekulation in die Höhe getriebenen Preisen profitieren zu können, widerspricht völkerrechtlich eingegangenen Absprachen und sollte de facto als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewertet werden.


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