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Katja Kipping und Bernd Riexinger

Zum Tod von Schimon Peres

Der ehemalige israelische Präsident Schimon Peres ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger erklären:

Mit dem Tod des ehemaligen Staatspräsidenten verliert die Welt auch ein Stück ihrer Geschichte. Schimon Peres war einer der letzten Politiker, die die Staatsgründung Israels aktiv mitgestalteten. Bis zuletzt hat der Holocaust-Überlebende die Politik Israels scharf kritisiert und eine Zwei-Staaten-Lösung gefordert. Der Friedensprozess mit den Palästinensern habe einen klaren Anfang und eine klare Lösung: Zwei Staaten für zwei Nationen, so lautete seine Botschaft. Zusammen mit Israels Premierminister Itzhak Rabin und PLO-Chef Yassir Arafat erhielt Schimon Peres 1994 den Friedensnobelpreis. Sein Engagement zum ersten Oslo-Vertrag, in dem Israel die PLO als Vertreterin des palästinensischen Volkes anerkannte, war wichtig für den Prozess auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung.

Der Friedensnobelpreisträger war nie unumstritten. Als Führer der Arbeiterpartei setzte Peres radikale Privatisierungen und Marktliberalisierungen durch, die dem Ehrenpräsidenten der Sozialistischen Internationale Kritik einbrachten. Seine Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung ging stets mit einem Verständnis von militärischer Gewalt zum Schutz der Existenz Israels im Nahen Osten einher. Eine Friedenspolitik jenseits der Eskalation von Gewalt verwirklichte Schimon Peres auch in seiner Rolle als Dichter: "Vergesst eure Grenzen, ignoriert eure Käfige und fliegt frei", und: "Versorgt meinen Feind und meinen Freund mit einem unblutigen Tag. Ladet Jungen und Mädchen ein, für Frieden zu beten."


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