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Janine Wissler

Wir brauchen eine Untergrenze für Kinderbetten in Krankenhäusern!

Deutschlands Krankenhäusern gibt es immer weniger Betten für Kinder. Das sind alarmierende Zahlen, denn die großen Infektionswellen werden in den nächsten Wochen über uns hinwegrollen. Schon im vergangenen Winter waren in vielen Kliniken keine Kinderbetten mehr frei. Schwerkranke Kinder mussten in weit entfernte Krankenhäuser transportiert werden, weil es vor Ort keine Kapazitäten mehr gab.
Immer wieder schlagen besorgte Ärzte Alarm, doch die Politik hat darauf nicht reagiert. Neben fehlenden Betten ist es auch der Personalmangel, der den Kliniken zu schaffen macht. Wo es noch freie Betten gibt, fehlt oftmals das Personal.
Der Bundesgesundheitsminister muss endlich handeln. Zumal auch viele Kindermedikamente derzeit Mangelware sind. Wir brauchen jetzt einen grundlegende Systemwechsel bei den Krankenhäusern. Profitgier und Privatisierungen haben unser einstmals gutes Gesundheitssystem ruiniert. Lauterbach muss die Notbremse ziehen. Wir brauchen eine feste und kalkulierbare Zahl an Kinderbetten bundesweit. Eine Untergrenze an Betten, die nicht unterschritten werden darf. Dazu sollten wir uns am Wert von 2012 orientieren, als es bundesweit noch fast 27 000 Betten in Kinderstationen gab. Insofern muss die Mindestanzahl bei 27 000 Betten liegen.
Das geht nur, wenn die Krankenhäuser zusammenarbeiten. Wir brauchen ein bundesweites Meldesystem, dass den Aufwuchs der Bettenanzahl überwacht und Alarm schlägt, wenn die Mindestanzahl an Betten unterschritten wird. Die Kliniken gehören in öffentliche Hand und müssen vom Renditedruck befreit werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Kinderstationen nicht aus Kostengründen geschlossen werden.


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