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Susanne Hennig-Wellsow

Stiller Krieg gegen die Armen

Zu der aktuellen Infas 360-Studie über den Zusammenhang von Corona-Infektionsrisiko und sozio-ökonomischen Merkmalen am Beispiel der Stadt Köln sagt Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Seit mehr als einem Jahr wütet die Pandemie. Und sie kostet vor allem Menschen mit wenig Geld und kleinen oder gar keinen Wohnungen Leben und Gesundheit. Das zeigen alle verfügbaren Daten deutlich. Wir könnten mit einem solidarischen Lockdown viele Leben retten. Aber in dieser Bundesregierung finden Wirtschaftslobbyisten eben immer ein offenes Ohr, während die Opfer der Pandemie keine Stimme haben.

Es gibt noch nicht einmal eine Impfstrategie für die Menschen in prekären Lebenslagen, obwohl die  Impfverordnung ausdrücklich vorsieht, diese Menschen vorrangig zu impfen. Das ist ein stiller Krieg gegen die Armen. Und jede neue Mutation, auf die zu spät reagiert wird, ist eine neue Eskalation.

Wenn wir möglichst viele Menschenleben retten wollen, hilft jetzt nur ein energischer Lockdown, der sozial durch umfassende Verdienstausfallregelungen, einen Zuschlag auf Sozialleistungen und ein Kündigungsmoratorium für Miete und Strom abgefedert wird. Im kommenden Wahlkampf geht es auch um die politische Verantwortung für die unnötigen Opfer, die diese Pandemie gefordert hat.


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