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Bernd Riexinger

Personalmangel im Krankenhaus tötet, Konzerne machen Milliardenprofite

Die Gewerkschaft ver.di ruft am heutigen 12. September zum bundesweiten Aktionstag "Händedesinfektion" in Krankenhäusern auf, bei dem sich die Pflegekräfte die vorgeschriebene Zeit zur Desinfektion nehmen sollen. Dazu erklärt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

DIE LINKE unterstützt diesen Aktionstag von ver.di und die Forderung nach mehr Personal und Hygienefachkräften sowie nach mehr und besser ausgebildetem Reinigungspersonal. Denn viele Pflegekräfte haben aufgrund des Personalmangels und der hohen Arbeitsbelastung nicht einmal Zeit, ihre Hände vernünftig zu desinfizieren. Zwei Stunden pro Schicht dauert es ungefähr, deshalb bedeutet ein Dienst "nach Hygiene-Vorschrift" eine Störung des normalen Krankenhausbetriebs.

Die Zustände im Gesundheitswesen sind dramatisch. Der Personalmangel im Krankenhaus tötet deutlich mehr Menschen als Straßenverkehr und illegale Drogen zusammen: Zwischen 7 500 und 40 000 Menschen sterben jedes Jahr an Krankenhauskeimen. Doch statt Abhilfe zu schaffen, haben die letzten Bundesregierungen den Kostendruck gegenüber Patientinnen und Beschäftigten weiter verschärft. Unternehmen wurden hingegen entlastet, Pharmaindustrie und Krankenhauskonzerne machen Milliardenprofite.

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt im Fernsehen einem Krankenpfleger in Ausbildung unkonkrete Versprechen macht, dann ist das pure Heuchelei. Sie hat in zwölf Jahren Amtszeit nichts zur Verbesserung unternommen, ganz im Gegenteil.

Deshalb kämpft DIE LINKE gegen den gefährlichen Personalmangel und das ungerechte Zwei-Klassen-System. DIE LINKE fordert eine solidarische Gesundheitsversicherung, in die alle einzahlen, um die Leistungen zu erhöhen. Damit lassen sich eine Aufwertung von Pflegeberufen und eine gesetzliche Personalbemessung finanzieren. Wir brauchen mehr Personal in Pflege und Gesundheit: Konkret sollen 100.000 Pflegekräfte in den Krankenhäusern zusätzlich eingestellt und die weitere Privatisierung von Krankenhäusern verhindert werden.


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