Wes Brot ich ess, des Lied ich sing ...
Viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sind empört über den Seitenwechsel des ehemaligen Vorsitzenden der Gewerkschaft Transnet Norbert Hansen. Dazu erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher Michael Schlecht.
Gegen die Privatisierung der Bahn haben sich die Gewerkschaften positioniert. Ver.di arbeitet in der Initiative "Bahn für alle" mit. Nur in der Bahngewerkschaft Transnet hat der ehemalige Vorsitzende Hansen eisenhart eine Politik der Unterstützung der Privatisierung durchgesetzt. Auch gegen massive interne Widerstände. Auch um den Preis, dass wichtige Mitarbeiter die Transnet verlassen haben. Und auch in der SPD hat er den Widerstand gegen die Privatisierung bekämpft. Mit allen Tricks.
Nachdem die SPD eingeknickt ist, zeichnet sich jetzt die Privatisierung ab. Und just in diesem Moment wechselt Hansen die Seite. Er soll hochdotierter Arbeitsdirektor bei der privatisierten Bahn werden. Das ist wohl der Judaslohn. Und viele haben den Eindruck, dass Hansen seit Jahren gegen die Interessen der eigenen Kolleginnen und Kollegen, gegen die anderen DGB-Gewerkschaften gearbeitet hat, um die Privatisierung mit durchzudrücken. Auch um den eigenen Vorteil zu sichern?
Vielen Kolleginnen und Kollegen verwenden für das Verhalten von Hansen herbe, vermutlich zutreffende Beschreibungen. In jedem Fall hat er dem Ansehen der Gewerkschaftsbewegung geschadet.