Nicht nur VW muss jetzt den Neustart wagen!
Angesichts der Meldungen zu sinkenden Gewinnen und düsteren Aussichten bei VW meint Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei Die Linke:
„VW muss weg von der Fixierung auf Höchstrenditen und hin zu einer nachhaltigen Konzern-Strategie. VW muss wieder Volkswagen werden, also saubere Autos für die hart arbeitende Mehrheit produzieren, statt extrem teurer SUVs. Zudem muss der Konzern seine Produktion umstellen, denn wir brauchen mehr Fahrzeuge für den ÖPNV und mehr Hardware für die Energiewende. PKWs allein werden die Arbeitsplätze bei VW nicht retten. Das technische Know-how der Belegschaft muss jetzt genutzt werden, um die Produktionspalette zu erweitern.
VW ist nicht allein. Die gesamte deutsche Industrieproduktion steht vor existenziellen Problemen, deshalb fordern wir ein Investitionsprogramm für den Industrieumbau in Höhe von 200 Milliarden Euro. Das Geld muss in einen Investitionsfonds fließen, aus dem Unternehmen durch Kredite oder im Austausch für Gesellschaftsanteile beim klimagerechten Umbau unterstützt werden. Zudem muss eine staatliche Abnahmegarantie für E-Busse und sonstige E-Fahrzeuge die notwendige Planungssicherheit schaffen. Dann kann auch die Produktion in den VW-Werken endlich umgestellt werden. Um die notwendigen Mittel für den Umbau der Industrie bereitstellen zu können, muss endlich die Schuldenbremse reformiert werden.
Für uns ist zudem klar: Wenn der Bund unser Geld in Unternehmen steckt oder Milliarden für den Umbau bereitstellt, dann gibt es keine Renditen und Boni fürs Management und erst recht keine betriebsbedingten Kündigungen. Der Umbau kann nur gelingen mit einer Job- und eine Weiterbildungsgarantie für die Beschäftigten in der Autoindustrie. Gute Löhne, Tarifverträge und sichere Arbeitsplätze sind das Fundament einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik.“