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Katja Kipping

Lehren für die Lehrerausbildung ziehen

Der Leiter der internationalen PISA-Studien fordert eine Reform der Lehrerausbildung in Deutschland. Dazu erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping:

Für das deutsche Bildungssystem kommt es ganz hart: In Sachen Chancengleichheit ist es weit abgeschlagen, die lange überholten Schulformen fördern einseitig die frühe Auslese. Nach Einschätzung des Leiters der internationalen PISA-Studien, Andreas Schleicher, verhindert auch die Lehrerausbildung in Deutschland, dass unser Bildungssystem zu den erfolgreichen PISA-Nationen aufsteigt.

Nun orientiert sich linke Bildungspolitik nicht allein an den Kriterien der PISA-Studie mit ihrer positiven Bezugnahme aufs „Humankapital“. Es sollte uns aber zu denken geben, dass zum wiederholten Mal ein internationaler Vergleich der deutschen Bildungspolitik den Spiegel vorhält und vor allem die sozial selektierende Wirkung unseres Schulsystems anprangert. Dieses Trauerspiel wiederholt sich mit schöner Regelmäßigkeit, allerdings ohne, dass es in den Köpfen der verantwortlichen Politikerinnen und Politikern zu Änderungen führt.

DIE LINKE hat sich in der Vergangenheit immer wieder für eine sozial gerechte und leistungsfähige Bildungslandschaft eingesetzt. Dazu gehört für uns nicht nur Bildung im frühen Kindesalter in Kitas, längeres gemeinsames Lernen und eine deutliche Aufstockung des Bildungsetats, sondern auch eine moderne Lehrerausbildung und -weiterbildung.

Eine Reform des Schulwesens ist unabdingbar mit einer Reform der Lerninhalte und der Lehre verbunden. Dabei darf den Lehrerinnen und Lehrern jedoch nicht der schwarze Peter zugeschoben werden. Stattdessen muss die Lehrerausbildung stärker auf die Vermittlung pädagogischer und didaktischer Kompetenzen setzen. Zudem sollten Weiterbildungen während der Arbeitszeit die Lehrerinnen und Lehrer auch auf den Umgang mit neofaschistischen und rechtsradikalen Gedankengut unter Schülern vorbereiten.


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