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Tobias Bank

Für eine Ausbildungsumlage nach Vorbild von Bremen

Tobias Bank, Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE, fordert die Bundesregierung auf, einen Ausbildungsfonds nach Vorbild von Bremen auf Bundesebene zu prüfen:

»Die Wirtschaft klagt über Fachkräftemangel, bildet aber selbst viel zu wenig aus. Der Mangel an Ausbildungsplätzen ist ein Beispiel dafür, wie das ausschließliche Hoffen auf den Markt einfach nichts vernünftig regelt. Wir brauchen gesetzliche Regelungen, die die ausreichende Verfügbarkeit und Qualität sicherstellen. Davon profitiert die Wirtschaft am Ende auch durch ausreichende Verfügbarkeit von Fachkräften. Dafür gibt es mit Bremen bereits ein hervorragendes Beispiel, an dem sich eine Lösung auf Bundesebene orientieren kann.

Bremen hat mit seinem Ausbildungsfonds eine bundesweit einzigartige Umlage geschaffen. Alle Unternehmen müssen hier künftig für die Unterstützung von Ausbildungen, Auszubildenden und ausbildenden Betrieben in einen Fonds einzahlen.
Mit dem Gesetz werden Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet, einen festgelegten Anteil der Bruttolohnsumme an den Ausbildungsunterstützungsfonds abzuführen. Die Höhe des Abgabensatzes kann je nach Ausgestaltung des Fonds variieren, ist aber gesetzlich auf maximal 0,3 Prozent gedeckelt.
Über den Fonds sollen ausbildende Betriebe für jeden Ausbildungsvertrag zwischen 1.500 und 2.500 Euro pro Ausbildungsvertrag und Jahr erhalten. Arbeitgeber, die willens sind Ausbildungsplätze zu schaffen, erhalten somit Anreize.
Die Betriebe, die nicht ausbilden wollen, finanzieren die Ausbildungsvergütung der Ausbilderbetriebe mit.

Es gibt in Deutschland fast 3,5 Millionen Arbeitslose, ca. 70.000 Jugendliche haben letztes Jahr erfolglos einen Ausbildungsplatz gesucht und über zwei Millionen junge Leute haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Es fehlt nicht an Menschen, die man ausbilden kann, sondern an der Bereitschaft der Unternehmen, sie auszubilden und einzustellen. Unternehmen investieren immer weniger in Qualifizierung von Arbeitskräften, sondern hoffen stattdessen, sie am Markt vorzufinden.
Unternehmen, die gute Löhne zahlen und gute Arbeitsbedingungen bieten, haben selten Probleme, genügend Arbeitskräfte zu finden. Dazu sind aber viele Unternehmen nicht bereit, sondern rufen nach staatlichen Eingriffen, um trotz niedriger Löhne und schlechter Arbeitsbedingungen genügend Beschäftigte zu finden und so von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken.
Bisher wirkt die Bundesregierung viel zu zaghaft und eher ideenlos wenn es um die Probleme beim Fachkräftemangel geht. Es ist an der Zeit, dass die Ampel in die Gänge kommt. Sie sollte dringend und unverzüglich das Werkzeug eines Ausbildungsfonds prüfen und auf eine bundesweite Ebene heben.«


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