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Katina Schubert

Endlich legale Wege statt zynischer Gesten

Ab dem 7. Oktober weitet die EU den Kampf gegen Schleuser im Mittelmeer aus und benennt die Aktion zur weiteren Abschottung des Kontinents ausgerechnet nach einem Flüchtlingsmädchen. Das ist zynisch, so das Mitglied im Geschäftsführenden Parteivorstand der Partei DIE LINKE, Katina Schubert. Sie erklärt weiter:

Nun ist es also beschlossene Sache: Ab dem 7. Oktober weitet die EU den militärischen Einsatz gegen Schlepper und Schleuser im Mittelmeer aus. Schleuserboote aufbringen und zerstören - das ist die nächste Stufe der Strategie von Abschottung und Abschreckung an den Außengrenzen des Kontinents. Sie wird die Probleme nicht lösen und verheerende Folgen haben.

Wenn man etwas ändern möchte, darf man nicht müde werden, das Offensichtliche zu wiederholen: Niemand verlässt freiwillig sein Land, seine Familien, seine Freunde. Wer auf der Flucht ist, hat außer seinem Leben kaum noch etwas zu verlieren – Barrikaden, Zäune oder Marineschiffe halten diese Menschen nicht auf. Sie machen die Flucht nur noch gefährlicher, erhöhen die Risiken und fordern am Ende nur noch mehr Opfer.
Der Krieg gegen Schleuser und Schlepper ist letztlich ein Krieg gegen die Flüchtlinge.

Diese Aktion der EU nach dem Kind einer aus Seenot geretteten Hochschwangeren zu benennen, dient nur einem Zweck: Ein unmenschlicher Einsatz soll ein menschliches Antlitz bekommen – das ist zynisch.
Statt Schlepperboote zu zerstören, muss man das unmenschliche Geschäft mit der Flucht zerstören. Deshalb müssen die Forderungen lauten: Endlich aktiv und wirksam Fluchtursachen bekämpfen und es muss legale Wege für Flüchtlinge nach Europa geben. Das zwingt Menschen in Not nicht länger, ihr Leben miesen Schleppern zu verkaufen.


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