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Katja Kipping

Digitalisierung der Bildung ist Mammutaufgabe, die man auch angehen muss

Zur Aussage der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek auf der openHPI-Fachtagung, die Digitale Modernisierung der Bildung sei eine Mammutaufgabe, erklärt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Die blumigen Worte der Bildungsministerin ärgern mich maßlos. Ja, die Digitalisierung ist eine große Aufgabe und auch eine Chance. Aber: Die Größe der Aufgabe kann keine Entschuldigung für Untätigkeit sein, im Gegenteil.

Wenn Frau Karliczek so genau weiß, wie wichtig das Aufholen bei der Digitalisierung der Bildung ist, dann hätte Sie die Sommerferien nutzen müssen, um diese Aufgabe voranzubringen. Dann hätte sie dafür sorgen müssen, dass jede Schülerin und jeder Schüler Zugang zu einem Schul-Laptop mit Internet hat, dass die Erstellung und Bereitstellung digitaler Lerninhalte koordiniert wird und das jede Schule Zugriff auf einen Systemadministrator hat.

Tatsächlich bummelt sie aber sogar bei der Umsetzung ihrer bescheidenen Versprechen gegenüber der Lehrerschaft. Auch ein Dreivierteljahr nach dem Beginn der Corona-Krise haben nicht einmal die Lehrkräfte durchgängig Dienstlaptops zur Verfügung.

Die Worte der Bildungsministerin passen auf traurige Weise zu ihrem Handeln: Man spürt, man erlebt, man stellt fest, aber man tut nichts. Es wirkt, als fühle sich die Bildungsministerin für die Gestaltung der digitalen Bildungslandschaft in Deutschland überhaupt nicht verantwortlich, als sei sie nur Zuschauerin in ihrem eigenen Arbeitsbereich.

Ich hoffe sehr, dass Frau Karliczek die heute beginnende Kultusministerkonferenz nutzt, um die Digitalisierung der Bildung endlich auch praktisch voranzubringen.


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