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Marc Mulia

Bundesweite Bildungsstandards sicherstellen!

Zum Vorschlag des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger, ein bundesweites Zentralabitur einzuführen, erklärt Marc Mulia, Mitglied im Parteivorstand der Partei DIE LINKE:

Wer B sagt, soll erstmal A sagen. Zentrale Abschlussprüfungen machen schließlich nur dann Sinn, wenn es überhaupt einheitliche Bildungsstandards gibt. Vergleicht man Deutschland mit anderen Ländern, erkennt man relativ leicht, dass unser Problem nicht die Abschlussprüfungen sind. Verglichen mit anderen Industrieländern wird in Deutschland erschreckend wenig Geld in Bildung investiert und das mehrgliedrige Schulsystem, das auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aussieht, führt zu einem weltweit einzigartigen Flickenteppich in der Bildungslandschaft.

Was wir brauchen, sind bundesweite Mindeststandards für Schulgebäude. Wir brauchen eine bessere Ausstattung der Schulen, kleinere Klassen und flächendeckend echte Ganztagsschulen mit qualifiziertem Personal. Neben Lehrerinnen und Lehrern sollten viel mehr SchulsozialarbeiterInnen und SchulpsychologInnen eingestellt werden. Entscheidend ist, dass gerade Kinder aus ärmeren Familien im Bildungssystem gleiche Chancen bekommen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass endlich für Kinder, die von Hartz IV betroffen sind, die Schulbuchkosten übernommen werden.

Wir brauchen eine Schule für alle Kinder, in der individuelle Förderung groß geschrieben wird. Ganz wichtig ist in Deutschland eine Verbesserung der frühkindlichen Bildungsangebote, auf die jedes Kind einen Rechtsanspruch haben muss.

Interessanterweise waren es ja gerade CDU und SPD, die mit der Föderalismusreform eine bundeseinheitliche Bildungsplanung verhindert haben. Wenn die CDU nun bundeseinheitliche Abschlussprüfungen fordert, führt sie die Öffentlichkeit an der Nase herum. DIE LINKE setzt sich als einzige Partei dafür ein, dass es in Deutschland zu einer länderübergreifenden Reform des Bildungssystems von der Kita bis zur Universität kommt. Vorbilder sind dabei Schweden und Finnland.


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