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Janine Wissler & Heidi Reichinnek

Alarmierender Anstieg von Gewalt in Partnerschaften

Am 25. November ist »Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen«. Es ist ein Gedenk- und Aktionstages zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Die Linke fordert schnelle Maßnahmen und mehr finanzielle Mittel, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Dazu äußern sich die Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler und die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, Heidi Reichinnek.

Heidi Reichinnek beschreibt das Problem:

»In den letzten fünf Jahren sind die Zahlen häuslicher Gewalt um 13 Prozent gestiegen. Auch die Fälle partnerschaftlicher Gewalt steigen an. In beiden Fällen sind die Opfer überwiegend weiblich. Jede Stunde werden 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt und mehrfach die Woche führen diese Übergriffe zum Femizid. Wir müssen über diese Strukturen reden, sie sichtbar machen und aktiv dagegen angehen, denn Sexismus tötet! Im letzten Jahr musste jede vierte Frau ihren Aufenthalt im Frauenhaus teilweise selbst bezahlen – wo leben wir denn?! Die Finanzierung dieser Einrichtungen variiert in den Ländern. Es braucht endlich einen bundeseinheitlichen Rahmen mit gesicherter Finanzierung. Noch erschreckender als die Anzahl von Frauen und Kindern, die im Frauenhaus Schutz suchen, ist die derjenigen, die diesen Schutz wegen fehlender Plätze nicht erhalten. Es leben mehr Kinder als Frauen in Frauenhäusern, doch gerade für deren Unterstützung sind zu wenige Ressourcen vorhanden.«

 

Janine Wissler erläutert dazu:

»Das zeigt einmal mehr, wie verantwortungslos die Rotstift-Politik des Finanzministers ist. In Zeiten von steigender Gewalt gegen Frauen und Femizide muss der Staat Hilfsorganisationen für Frauen stärken, statt weiter auf der Bremse zu stehen. Es reichen keine warmen Worte und kostenlosen Mitgefühlsbekundungen, sondern es muss Geld in die Hand genommen werden, um selbstverständliche Forderungen adäquat zu untersetzen. Der Staat muss gute Rahmenbedingungen schaffen, und dazu gehören bedarfsgerecht finanzierte Kommunen und Länder. Als Linke fordern wir deshalb die Ampelregierung auf, mehr Gelder für Prävention, Frauenhäuser und Beratungsstellen bereitzustellen und eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt umzusetzen, statt sich wieder hinter der Schuldenbremse zu verstecken.«


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