Zum Hauptinhalt springen
Gesine Lötzsch in der Keupstraße
Gesine Lötzsch

Zeichen der Solidarität

Gesine Lötzsch traf mit Anwohnern und Gewerbetreibenden der Kölner Keupstraße zusammen und befaßte sich dann mit dem Thema "Bildung in der gespaltenen Gesellschaft"

Ein ausländerfeindlicher und rechtsterroristischer Hintergrund könne mit Gewissheit ausgeschlossen werden. Das waren die einhelligen Reaktionen der Sicherheitsbehörden, von der Kölner Staatsanwaltschaft bis zum damaligen Innenminister Schily, auf den verheerenden Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. 22 Menschen erlitten seinerzeit zum Teil schwerste Verletzungen. Gesines seit langem geplanter Besuch der Keupstraße am gestrigen Mittwoch fand aufgrund der Erkenntnisse vom Wochenende vor einem völlig veränderten Hintergrund statt. Die Terroristen der Nazi-Untergrundorganisation NSU, die vielleicht jahrelang gedeckt, zumindest aber vom Verfassungsschutz unerkannt blieben, bekannten sich auf einer DVD unter anderem auch zu diesem Anschlag aus dem Jahr 2004.

Gesine sprach in der Keupstraße mit vielen Anwohnern und Gewerbetreibenden, insbesondere jedoch mit dem Inhaber des Friseursalons, vor dem die mit 10 cm langen Nägeln präparierte Bombe explodierte. Herr Yildirim wurde glücklicherweise nur leicht verletzt. Hinzu kam jedoch ein Sachschaden in beträchtlicher Höhe. Da er seine Versicherung kurz zuvor kündigte, um in eine andere zu wechseln, musste er den Schaden selbst tragen. Gesine empfahl ihm wie allen Betroffenen, eine Opferentschädigung beim zuständigen Bundesamt für Justiz zu beantragen. Da nun der rechtsextremistische Hintergrund der Tat belegt werden könne, sollten die Anträge auch bewilligt werden.

Nach dem Besuch der Keupstraße diskutierte Gesine in der Uni Köln zum Thema "Bildung in der gespaltenen Gesellschaft" mit dem renommierten Sozialwissenschaftler Prof. Christoph Butterwegge. Auf Einladung des SDS sprach Gesine vor etwa 150 Studierenden über eine Gesellschaft, in der immer Geld für die Rettung von Banken, aber nicht für Bildungseinrichtungen bereitgestellt wird. Der Anlass dieser Diskussion war der heutige bundesweite Bildungsstreik. Gesine beteiligte sich gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Matthias Birkwald an der Demonstration in Köln.