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Masseneintritt bei der saarländischen Linken

Der Betriebsratsvorsitzende der Saarbahn GmbH, Winfried Jung, hat heute in Saarbrücken dem Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Linken, Oskar Lafontaine über 220 Beitrittserklärungen von Bahn- und Busfahrern zur Linkspartei übergeben. Das sind zwei Drittel der Gesamtbelegschaft des städtischen Unternehmens. Lafontaine zeigte sich erfreut: "Das ist wie Weihnachten."

Angst vor Privatisierung und der damit verbundene mögliche Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommenseinbußen, Angst vor der  Rente mit 67 wurden als Grund für den Masseneintritt bei den Linken angegeben.

Betriebsratsvorsitzender der Saarbahn-GmbH, Winfried Jung beklagte die physischen und psychischen Belastungen der Busfahrer, der Krankenstand sei immens hoch. Seiner Meinung nach könnte die Gewerkschaft Verdi "nur die Symptome lindern, die Politik könne aber die Ursachen beseitigen". Daher käme der Entschluss innerhalb der Belegschaft, der Linken beizutreten, um ein "Signal gegen den deutschlandweiten Privatisierungswahn zu setzen."

Rolf Linsler, Vorsitzender der Saar-Linken: "Immer wenn Privatisierung droht, hilft nur die Linke. Ich hoffe,  dass andere Belegschaften diesem Beispiel folgen werden."

Parteichef Lafontaine zeigte sich optimistisch: "Aufgrund der jetzigen Entwicklung gehe ich davon aus, dass es einen Regierungswechsel an der Saar geben wird. Für diesen Fall kündigte er an, dass es einen Wechsel in der Industrie- und Energiepolitik im Saarland geben werde. Lafontaine weiter: "Die Rekommunalisierung wird zu einem zentralen Programmpunkt werden."

Die Linke.Saar hat mit den Neueintritten einen knapp zehnprozentigen Mitgliederschub erhalten, von knapp 2.280 auf nunmehr knapp 2.500. Sie hat damit ihre Stellung als drittstärkste Partei im Saarland massiv ausgebaut.