¡No Pasarán!
Internationale Konferenz zum Kampf gegen die extreme Rechte
Mit über 300 Teilnehmenden online und offline fand am vergangenen Wochenende eine antifaschistische Konferenz unter dem Motto „¡No Pasarán! Stop the far right: Building the Alternative“ in Berlin statt.
Die Konferenz bildete den Auftakt für die Mobilisierungskampagne zum Internationalen Tag gegen Rassismus, der jährlich am 21. März begangen wird und 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde. Veranstaltet von der Parteien DIE LINKE, Europäische Linke und der Stiftung transfrom!Europe, vereinte die Konferenz international linke Parteien, Antifaschist:innen, Gewerkschafter:innen und sozialen Bewegungen, um gemeinsam Strategien gegen die extreme Rechte und Ideen für eine friedliche, gerechte und solidarische Welt zu entwickeln.
Gemeinsam mit internationalen Gästen haben wir Erfahrungen, Analysen und Strategien für Demonstrationen und Aktionen ausgetauscht. “Wir werden mit all unserer Kraft zurückschlagen, Bewegungen aufbauen, uns über Grenzen hinweg vereinen, Gewerkschaften verteidigen und stärken, gemeinsam im Einsatz für internationale Solidarität, mit Migrant:innen, mit Frauen, mit LGBTQ-Gemeinschaften, mit Menschen mit Behinderung und all denen, die angegriffen werden” heißt es in der verabschiedeten Endresolution (Download).
Wir wollen eine neue Erzählung schaffen, deren Basis die Lebenswirklichkeit der Menschen ist und mit der wir eine andere Gesellschaft aufbauen können, in der es keinen Platz für Faschismus, ganz gleich in welcher Form, gibt. ¡No Pasarán!
No Pasaran-Konferenz 2022
Der Mitschnitt zum Nachsehen. Mit Jeremy Corbyn, Janine Wissler, Danièle Obono und vielen anderen.
Programm
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Samstag, 19. März
Eröffnungspanel
11–12.30 Uhr
Unserer Kampf gegen die extreme Rechte
Münzenbergsaal (EN–FR–DE–SP)
Fabian Figueiredo (Einführung/Moderation), Ko-Koordinator der EL-Arbeitsgruppe »Fighting the Far Right«, Bloco de Esquerda, Portugal
Janine Wissler, MdB, Parteivorsitzende DIE LINKE, Deutschland
Sira Rego, Izquierda Unida (IU) MdEP, Fraktion THE LEFT im Europäischen Parlament, Spanien (tbc)
Cecília Honório, Initiatorin des portugiesischen Observatoriums der extremen Rechten, Bloco de Esquerda, Portugal (online)
Danièle Obono, Abgeordnete, France Insoumise, Frankreich
Dáire Hughes, Stellvertretender Generalsekretär Sinn Féin, Irland
12.30–13.30 Uhr: Mittagspause
Parallelworkshops
13.30–15 Uhr
1. Wie sich die extreme Rechte organisiert, unsere Rechte angreift und Gemeinschaften spaltet
Münzenbergsaal (EN–FR–DE–IT)
- Martin Schirdewan (Einführung/Moderation), DIE LINKE, MdEP, Ko-Vorsitzender der Fraktion
THE LEFT im Europäischen Parlament, Deutschland
Esther Lynch, Stellvertretende Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), Irland
- Charlie Le Paige, Mitglied des Nationalrats der PTB, Belgien
Gianna Fracassi, Stellvertretende Generalsekretärin der CGIL, Italien
- Yann Mompoint, Vertreter LGBTQI+, PCF, Frankreich
2. Ideologische Entwicklungen innerhalb der extremen Rechten: sind sie sich einig?
Seminarraum 2 (EN)
Cornelia Hildebrandt (Einführung/Moderation), Ko-Vorsitzende von transform! Europe, Deutschland
Marga Ferre, Ko-Direktorin von transform! Europe, Spanien
Fulvia Teano, IT-Sicherheitsanalyst und -forscher, Italien
Bilal Berady, Aktivist der Roten Jugend, Frankreich
3. NSU 2.0. – Rechter Terrorismus und die Rolle des Staates
Seminarraum 1 (DE–EN)
Anika Taschke (Einführung/Moderation), Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland
Ferat Koçak, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, DIE LINKE, Deutschland
Petra Pau, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, DIE LINKE, Deutschland
Caro Keller, NSU-Watch, Deutschland
4. Verteidigung der Vielfalt: Kampf gegen Rassismus und Islamophobie
Seminarraum 3 (DE–EN–FR)
Maria Spiliotopoulou (Einführung/Moderation), SYRIZA, Griechenland
Maia Thomas, Black Lives Matter, Großbritannien
Judit Somi, TUMENCA (Verein kooperiert mit Roma-Arbeiter:innen), Ungarn
Merve Şahin, DIE LINKE. NRW, Mitglied des Zuwanderer- und Integrationsrats Solingen
Sotiria Chira, Generation 2.0, Griechenland
15–15.30 Uhr: Kaffeepause
Parallelworkshops
15.30–17 Uhr
5. Gegen die Festung Europa
Münzenbergsaal (EN–DE–FR)
Seema Syeda (Einführung/Moderation), Another Europe is Possible, Verantwortlich für Kommunikation und Kampagnen, Großbritannien
Jarmil-a Rybnicka, Kuchnia Konfliktu (Konfliktküche), Soziologin und Aktivistin, Polen
Dariush Beigui, Kapitän des Rettungsschiffs Iuventa, Deutschland
Cornelia Ernst, MdEP, DIE LINKE, Fraktion THE LEFT im Europäischen Parlament, Deutschland (online)
Lucy Nganga, International Women Space, Berlin, Deutschland
Muhammad Al Kashef, Anwalt für Menschen-rechte und Forscher zu Migrationspolitik, Projekt Watch the Med Alarmphone – Abolish Frontex
6. Ein Jahr nach dem Kapitol: Strategische Entwicklungen gegen die extreme Rechte in den USA
Seminarraum 1 (DE–EN)
Marga Ferre (Einführung/Moderation), Ko-Direktorin von transform! Europe, Spanien
Kristian Hernandez, Mitglied des National Political Committee der Democratic Socialists of America, USA (online)
Kazembe Balagun, Projektmanager bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und BLM-Aktivist, USA (online)
David Broder, Redakteur bei Jacobin, USA (mit Sitz in Berlin)
7. Autoritärer Rassismus und radikalisierter Konservatismus
Seminarraum 2 (EN–DE)
Barbara Steiner (Einführung/Moderation), transform! Europe, Österreich
Ugo Paletha, Soziologe und Ko-Direktor Contretemps, Frankreich
Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin, Österreich (online)
Asli Aydin, Vorstand der Europäischen Linken, SOL-Partei, Türkei
8. Wer ist die Wählerschaft der Rechten?
Seminarraum 3 (EN–FR)
Judith Benda (Einführung/Moderation), Verbindungsbüro des Deutschen Bundestages der Fraktion DIE LINKE, Vorstandsmitglied Europäische Linke, Deutschland
Luis Ramiro, Politikwissenschaftler, Nationale Fernuniversität – UNED, Spanien (online)
Yann Le Lan, Soziologe und Vizepräsident transform! Europe, Frankreich
Alice Samara, Historikerin, Professorin an der Fakultät für Sozial- und Humanwissenschaften, Neue Universität von Lissabon, Portugal.
Tony Rigopoulos, Journalist, der über den Prozess der Goldenen Morgenröte in Griechenland berichtet
Aufstehen Gegen Rassismus (tbc)
9. Gegen Lawfare, Sanktionen und Staatsstreiche: Zurückschlagen und gewinnen in Lateinamerika
Seminarraum 7 (SP–EN)
Maite Mola (Einführung/Moderation), Vize-Präsidentin der Europäischen Linken, Spanien
Daniel Jadue, Bürgermeister der Kommune Recoleta in Santiago de Chile, PCCh, Chile
Ollie Vargas, bolivianischer Journalist (online)
Monica Valente, Vorstandsmitglied, PT und Exekutiv-sekretärin des FSP, Brasilien (online)
17–17.30 Uhr: Kaffeepause
Abschlusspanel
17.30–18.30 Uhr
Die extreme Rechte besiegen: Wie geht es weiter?
Münzenbergsaal (EN–FR–DE–SP)
Kate Hudson (Einführung/Moderation), Ko-Koordinatorin der EL-Arbeitsgruppe »Fighting the Far Right«, Großbritannien
Heinz Bierbaum, Präsident der Europäischen Linken, Deutschland
Vassiliki Katrivanou, MP SYRIZA, Griechenland
Jeremy Corbyn, The Peace and Justice Project, Großbritannien (online)
Cécile Dumas, Parteivorstand PCF, Frankreich
Sonntag, 20. März
Rundgang, Scheunenviertel
ab 11.45 Uhr
mit Bernd Langer (Initiative Kunst und Kampf KuK)
- Fußtour
- Dauer: ca. 2 Std (12–14 Uhr)
- Treffpunkt: Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28
(die Teilnahme ist kostenlos)
Das Scheunenviertel war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der verrufensten Gegenden Berlins. Geprägt von Armut, Kriminalität und Prostitution, wurde es auch »Mulackei« (nach der Mulackstraße) genannt.
Bekannt war dieser Teil Berlins auch für seine vor allem aus Osteuropa eingewanderten Juden und Jüdinnen. Mit dem angrenzenden alten Garnisonfriedhof, findet sich hier aber ebenfalls ein kulturelles Erbe, das weiter in die Geschichte zurückreicht. Das Viertel war darüber hinaus immer ein Ort des Widerstandes. Während der Revolution 1918/1919 kam es hier zu Kämpfen gegen Freikorps und das Karl-Liebknecht-Haus am Bülowplatz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) war später die Zentrale der KPD. Zwar hat sich das Stadtviertel inzwischen deutlich gewandelt, aber Zeugnisse seiner bewegten Vergangenheit lassen sich noch vielerorts finden.
Bernd Langer ist seit 1977 mit der autonomen Szene verbunden und war vor allem an der Organisierung der autonomen Antifa-Bewegung beteiligt. Außerdem entwickelte er die kulturpolitische Initiative Kunst und Kampf (KuK). In den 1990er Jahren war Langer maßgebliches Mitglied der Autonomen Antifa (M) und am Aufbau der AA/BO (Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation) beteiligt. Als Autor diverser Bücher und Vortragsreisender setzt er sich seit Jahren mit den revolutionären Bewegungen in Deutschland auseinander.