Warum ich Mitglied der LINKEN bin
Anke Schneider
Ich engagiere mich in der LINKEN aus der tiefen Überzeugung heraus, dass wir eine starke linke Partei brauchen, die sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität und einen vernünftigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen einsetzt.
Es ist eine Stärke der LINKEN, eine pluralistische Partei zu sein und aus dem Widerstreit der Meinungen Positionen zu entwickeln. Diese Stärke gilt es zu pflegen und zu erhalten. Unsere Diskussionskultur ist mitunter noch verbesserungswürdig. Es ist nicht leicht, abweichende Meinungen als eine Bereicherung zu akzeptieren, überzeugen und nicht verdrängen zu wollen, zuzuhören. Wir sind eine pluralistische Partei, kein zerstrittener Haufen. Eine Partei, in die sich jeder vielfältig einbringen kann, in der Basis, den Vorständen oder – themenbezogen – über eine breite Palette innerparteilicher Zusammenschlüsse.
In der LINKEN ist Platz für ein breites politisches Engagement. Für mich ist es die Solidarität mit dem sozialistischen Kuba, für die ich mich einsetze, in der Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí.
Zum anderen schätze ich DIE LINKE als eine Partei, die sich vehement für eine Umkehr zu einer ökologischen Politik einsetzt, und dabei die einzige, die Konzepte entwickelt, Ökologisches und Soziales miteinander zu verbinden. Wir diskutieren nicht nur über eine Senkung des Energieverbrauchs und erneuerbare Energien, sondern auch über eine kluge Gestaltung von Energiepreisen, die nicht zu sozialer Ungerechtigkeit führt, über einen sozial-ökologischen Umbau, Ökobonussysteme oder ein ökologisches Grundeinkommen. Wir diskutieren Mobilitätskonzepte und streiten um die Wachstumsfrage. So entwickeln wir Positionen für unser Grundsatzprogramm, das ist doch spannend!
Am 8. März begehen wir zum 100. Mal den Internationale Frauentag. Von Frauen wird DIE LINKE unterdurchschnittlich gewählt, und es fehlt an weiblichen Mitgliedern, besonders in den alten Bundesländern. Angesichts der fortdauernden Benachteiligung von Frauen und der Positionen der LINKEN ist das widersinnig. Ich möchte Frauen motivieren, sich mit uns für soziale Gerechtigkeit zu engagieren, speziell aber auch für sich selbst gleiche Rechte und bessere Entwicklungsmöglichkeiten einzufordern.
Da gibt es noch viel zu tun. In Führungspositionen sind Frauen noch immer stark unterrepräsentiert. Noch immer werden Frauen – bei gleichwertiger Arbeit – im Durchschnitt 22 % schlechter bezahlt als Männer. Die "typischen Frauenberufe" werden schlechter bezahlt – nicht, weil sie leichter oder weniger wert wären, sondern weil dort vorwiegend Frauen arbeiten, als "Zuverdienerinnen" diskriminiert. In Deutschland tragen Frauen gerade 18 % zum Familieneinkommen bei. Zwei Drittel der in Minijobs Arbeitenden sind Frauen. Auch die Hartz-IV-Reform hat Frauen besonders hart getroffen:
DIE LINKE ist eine Partei, in der Frauen geschätzt, gestärkt und über eine Quote gefördert werden. DIE LINKE setzt sich für gleiche Entlohnung gleichwertiger Arbeit und für einen gesetzlichen Mindestlohn ein, für gerechte Kranken-, Renten- und Sozialversicherungen, für Steuergerechtigkeit, für Arbeitszeitverkürzung und mehr gesellschaftliche Teilhabe. All das nützt besonders auch den Frauen. Wir sind die einzige Partei, die sich an das Ehegattensplitting, diese anachronistische Subventionierung der Ernährer-Ehe, herantraut und fordert, es durch eine Förderung von Familien mit Kindern zu ersetzen. DIE LINKE fordert schon seit langem eine Mindestquote von 50 Prozent Frauen in allen Führungspositionen. Wir müssen unsere Positionen stärker in die Öffentlichkeit bringen.
Anke Schneider ist Mitglied der AG Betrieb & Gewerkschaft aus Braunschweig