Feministisch-sozialistisch

Newsletter Frauen- und Genderpolitik

Dienstag, 02. Februar 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

wir hoffen, Ihr hattet einen guten Jahreswechsel und wünschen Euch für das neue Jahr viel Gesundheit und Glück, sowie uns allen gemeinsam viel Kraft für die bevorstehenden Aktionen, die wir hoffentlich auch bald wieder auf der Straße durchführen können.

Leider hat uns die Pandemie nach wie vor fest im Griff und wir mussten die Veranstaltung zur Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises verschieben. Auch der 8. März wird nicht wie gewohnt mit großen Demonstrationen stattfinden können. Im nächsten Newsletter werden wir Euch zu den Aktivitäten zum 8. März umfangreich informieren.

Leider trifft die Krise besonders Frauen* und es gibt dazu jetzt auch eine weltweite Studie, über die wir Euch informieren möchten. Dass wir gemeinsam etwas gegen Ungleichbehandlung und Gewalt tun müssen, wird auch Thema auf unserem digitalen Frauen*plenum am 20. Februar 2021 sein, auf dem es dazu eine Resolution an den Bundesparteitag geben wird.

International ist unser Blick und unsere Solidarität auf die Proteste in Polen gerichtet, nachdem nun faktisch jeder Schwangerschaftsabbruch in Polen illegal ist. Seit 150 Jahren kämpfen Frauen auch in Deutschland für sexuelle Selbstbestimmung und die Abschaffung des Paragrafen 218. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung macht dieses Jahr dazu ein Kampagnenjahr und auch darüber wollen wir Euch informieren.

Bleibt gesund! 

Eure Redaktion: Judith Benda, Alicja Flisak, Claudia Gohde, Bettina Gutperl, Katharina Kirchhoff, Lisa Mangold, Sara Roloff, Antje Schiwatschev, Nancy Staniullo, Bianca Theis, Julien Then, Vera Vordenbäumen, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann

 
Aktuelles Aus der Partei Aus der Fraktion Internationales Online Lesenswert Serien Filme Termine
 

Aktuelles

 

Studie belegt: Weltweit wächst die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern durch die Corona-Krise

Eine aktuelle Studie der globalen Initiative »Women Deliver« und der französischen Initiative »Focus 2030« belegt, dass Frauen* härter von der Corona-Krise betroffen sind als Männer ­- sowohl wirtschaftlich, als auch sozial. So verlieren Frauen eher ihren Job, sind stärker von Gewalt betroffen und durch die Arbeit in Kranken- und Pflegeberufen einem höheren Risiko ausgesetzt, an Corona zu erkranken. Zudem haben sie weniger Möglichkeiten auf Erspartes zurückzugreifen, da sie schlichtweg häufig keines anlegen konnten.

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App WhoCares - Sorgearbeitszeit messen und in Gehalt umrechnen

Nach wie vor fällt der große Teil Sorge- und Pflegearbeit unter den Bereich der nicht-bezahlten Arbeit. Putzen und Kochen, Kinder erziehen oder Angehörige pflegen - das machen vor allem Frauen* und sie bekommen nichts dafür. Es gibt die gesellschaftliche Erwartung, dass Frauen sich doch von Natur aus gerne kümmern und ihnen das ja Freude bereitet. Wie viel Zeit das in Anspruch nimmt, wissen wir alle. Um das zeitlich zu erfassen und in Gehalt umzurechnen, hat das Netzwerk Frauen*streik die App WhoCares entwickelt, mit der man Sorge- und Pflegearbeit zeitlich erfassen und in Gehalt umrechnen kann.

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Kampagne »150 Jahre Widerstand gegen §218«

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung macht 2021 zum Kampagnenjahr für einen freien, sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch! Dafür sammelt es Erfahrungsberichte von Menschen, die bereits einen oder mehrere Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland haben durchführen lassen. Ein Erfahrungsaustausch ist der beste Weg, um Tabus und Stigmata zu brechen. Denn Du bist nicht allein! Die Geschichten sollen im Rahmen der Kampagne im Laufe des Jahres 2021 veröffentlicht werden. Lasst uns gemeinsam das Schweigen brechen, Schwangerschaftsabbrüche sind Teil des Lebens und keine Straftat!

Schick uns Deinen Bericht mit Angabe von Namen, Alter, Stadt an meinabbruch@sexuelle-selbstbestimmung.de 

Gerne auch anonym oder mit Decknamen. Jede Geschichte ist wichtig und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung ist sehr dankbar für jeden einzelnen mutigen Bericht!

 
 

Aus der Partei

 

Digitales Frauen*plenum

Das Frauen*plenum des Parteitages findet am 20. Februar 2021 zwischen 13 und 18 Uhr als Online-Veranstaltung über Zoom statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, die Zugangsdaten werden wenige Tage vor dem Termin per Mail versandt.

Das Frauenplenum wird eine feministische Resolution an den Bundesparteitag der LINKEN unter dem Motto »Her mit dem ganzen Leben!« debattieren und verabschieden.

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Verleihung des Clara-Zetkin-Frauen*preises 2021 verschoben

Die Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises wurde in diesem Jahr auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschoben. Die Verleihung findet am 28. Mai 2021 in Berlin statt. Weitere Informationen folgen.

Die Bewerbung für den Clara-Zetkin-Frauenpreis ist bis 31. März 2021 möglich.

DIE LINKE lobt anlässlich des Frauentages 2021 zum elften Mal einen Preis aus, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt werden.

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Materialbestellung für den 8. März

In der LINKEN ist der Frauen*kampftag ein fester Termin. Viele Genoss*innen haben ihn durch Aktionen und in Demobündnissen in vielen Städten re-politisiert und LINKE feministische Forderungen wieder auf die Straße getragen. Auch dieses Jahr wird es wieder Aktionen rund um den Frauen*kampftag geben, auch wenn sie durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie anders stattfinden als in den Vorjahren. Dafür möchten wir Euch Material mit feministischen Forderungen in Zeiten der Corona-Pandemie an die Hand geben. Diese könnt Ihr über Eure Kreisverbände bestellen. Die digitalen Angebote (Handzettel, Sharepics etc.) werdet Ihr zeitnah auf unserer Internetseite finden.

Für die Pflegekampagne gibt es:

-          A5 Flyer: Schwerpunkt Krankenhaus

-          A5 Flyer: Schwerpunkt Altenpflege

-          A5 Flyer: Pflege und Gesundheit allgemein

-          A7 Aufkleber

Für den 8. März - Frauen*kampftag:

-          A5 Flyer: Her mit dem ganzen Leben! - LINKE feministische Forderungen in Zeiten der Corona-Pandemie

 

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Corona-Geschichten

Ein Thema, das uns alle in den letzten Monaten unter den Nägeln brennt, ist die Lage von Frauen und Queers in der Corona-Krise. Aus Politik und Wirtschaft heißt es, sie seien Held*innen, die das Gesundheitssystem, den Einzelhandel und unsere sozialen Beziehungen am Laufen halten. Andererseits scheint niemand von denen, die das sagen, die eigenen Forderungen ernst zu nehmen.

Forderungen, Bedürfnisse und Wünsche von Frauen und Queers kommen in den Analysen, den Rettungspaketen und den Geschichten über Corona viel zu kurz. Das wollen wir ändern! Wir wollen die Geschichtsschreibung dieser Krise nicht den mächtigen Männern überlassen.

Darum haben wir als Feministische Vernetzung in der LINKEN Geschichte(n) in Corona-Zeiten von unseren Genoss*innen gesammelt. Geschichten über das, was wir Tag für Tag in diesen Zeiten erlebt haben – zu Hause, beim Einkaufen, beim Homeschooling, beim Spazieren, im Zusammenleben mit Kindern, mit Eltern, mit Freund*innen oder alleine. Geschichten von Einsamkeit und Überforderung, aber auch von neuen Erfahrungen. All dieses Erlebte ist es wert geschrieben und gehört zu werden! Nur wenn wir um uns und unsere Erfahrungen wissen, können wir die besten Entscheidungen für die Zukunft treffen.

Wie eine feministische Partei und Gesellschaft der Zukunft aussehen könnte, darüber wollen wir mit Euch anhand dieser Broschüre ins Gespräch und ins Handeln kommen.

Ab dem 14. Februar könnt Ihr die Broschüre hier bestellen. Wer schon neugierig ist, kann die Geschichten jetzt  hier online lesen. Wenn Ihr bei der Feministischen Vernetzung mitdiskutieren und mitmischen wollt, schreibt uns gerne eine Mail.

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Aus der Fraktion

 

Entlassungen bei H&M trifft vor allem junge Mütter

Der schwedische Modehändler H&M will in Deutschland rund 800 Stellen abbauen. Treffen soll es vor allem Mütter in Elternzeit, weil sie mit Blick auf ihre Kinder abends und samstags weniger arbeiten können oder wollen. »Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener Frauen, die bei H&M trotz Schwangerschaft und Infektionsgefahr den Laden am Laufen gehalten haben«, sagt Pascal Meiser, Bundestagsabgeordneter der LINKEN.

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Für ein Leben ohne Gewalt – 3 Jahre Istanbul Konvention in Deutschland

Am 1. Februar 2018 trat in Deutschland die Istanbul Konvention in Kraft. Ziel ist, Frauen vor Gewalt zu schützen und Gewalt zu verhindern. Auf Initiative von Cornelia Möhring fragten mehr als 20 Abgeordnete bei der Bundesregierung schriftlich nach. #IKnachgefragt Ergebnis: Noch immer sind viele Ziele der Konvention nicht umgesetzt. Ein Aktionsplan zur Umsetzung der Konvention ist nicht geplant, eine Koordinierungsstelle nicht verankert. Wesentliche Maßnahmen um Zwangssterilisationen zu verhindern werden ignoriert. Effektiver Schutz vor Gewalt sieht anders aus! Es braucht mehr Geld fürs Hilfesystem, mehr Frauenhausplätze, Schutz vor digitaler Gewalt und besondere Aufmerksamkeit für ältere, obdachlose und geflüchtete Frauen.

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Digitale Gewalt verhindern

Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag fordert in einem aktuellen Antrag (19/25351) mehr Daten und Forschung zu digitaler Gewalt gegen Frauen und Queers. Digitale Gewalt wird kaum thematisiert, wenn sie andere Formen als Hatespeech annimmt. Beratungsstellen berichten, dass Gewalt gegen Frauen fast immer digitale Komponenten hat. Es braucht mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung im Bereich der digitalen Gewalt, Schulung von Fachpersonal und Justiz sowie Geld für Gewaltberatungsstellen und Frauenhäuser. Eine Initiative der Abgeordneten Anke Domscheit-Berg, Doris Achelwilm und Cornelia Möhring.

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Antifeminismus und Rassismus entlarven!

»Die AfD ruft dann nach Frauenrechten, wenn sie ihren Rassismus als Notwehr verkaufen und damit akzeptabler machen will.« Doris Achelwilm, Queer- und Gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., entlarvte in ihrer Rede im Bundestag die Anträge der AfD als rassistische und antifeministische Meinungsmache.

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Geschützte Plätze, auch tagsüber

Cornelia Möhring besuchte Projekte für obdachlose Frauen. Die Schließung öffentlicher Räume während des Lockdowns macht deren Situation noch schwieriger. In der Clara, die Zeitschrift der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, berichtet die frauenpolitische Sprecherin von ihrem Besuch und Gesprächen mit Frauen.

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Internationales

 

Schwangerschaftsabbruch in Polen nun faktisch illegal

Drei Monate hat es gedauert, bis das Urteil des polnischen Verfassungsgerichts vom 22. Oktober 2020 endgültig im Amtsblatt der Republik Polen erschien. Nun wurde auch die Urteilsbegründung nachgereicht. Damit gilt ein neues Abtreibungsrecht in Polen, welches den Schwangerschaftsabbruch praktisch illegal macht. 98 Prozent der in Polen bisher legalen Abbrüche werden ab jetzt eine Straftat. Die ungewollt schwangeren Personen werden von Krankenhäusern abgewiesen. Letzte Woche wurde ein Mann zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er für seine Freundin Pillen für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch besorgte.​ Nach einer massiven Protestwelle gegen das Urteil geht der Kampf um einen sicheren, legalen und kostenfreien Abbruch in Polen nun weiter. 

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Online

 

3. Februar 2021, 19-21 Uhr: Vortrag und Diskussion, »Rosa Luxemburg: Revolutionärin aus jüdischem Haus«, mehr

9. Februar 2021, 18-19:30 Uhr: Vortrag und Diskussion, »Kämpfe um Aufwertung und gute Arbeitsbedingungen in anderen Ländern«, mehr

18. Februar 2021, 18-20 Uhr: Vortrag und Diskussion, »How to Frauen*streik – wie organisiere ich meine Kolleginnen?«, mehr

18. Februar 2021, 19-21 Uhr: Vortrag und Diskussion, »Geschlechterbilder in der extremen Rechten und die Rolle(n) von Frauen in der rechten Szene«, mehr

21. Februar 2021, 15:30 - 17:30 Uhr: Lesekreis, »Fl(t)i*ttchen_lesen", mehr

24. Februar 2021, 19:30 - 21:30 Uhr: »Care-Revolution - Wege zu einer solidarischen Gesellschaft«, mehr

 
 

Lesenswert

 

Heimkehren

Der Kampf zweier Familien um Heimat und Identität
Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird?
Mit einer enormen erzählerischen Kraft zeichnet Yaa Gyasi die Wege der Frauen und ihrer Nachkommen über Generationen bis in die Gegenwart hinein. ›Heimkehren‹ ist ein bewegendes Stück Literatur von beeindruckender politischer Aktualität.
 

Dumont, 416 Seiten, mit farbigem Vorsatz und Lesebändchen , Originalverlag: Knopf, New York 2016, Originaltitel: Homegoing

 
 

Serien

 

Orange is the new Black

In der Serie Orange is the New Black (OINTB) erhält man einen kritischen politischen Blick auf den US-Strafvollzug. Mit einem ausgewogenen Mix an Humor und Drama gibt OINTB einen Einblick in den Knastalltag eines Frauengefängnisses in den USA, beschäftigt sich mit strukturellem Rassismus, sexuellem Missbrauch und prekären Lebensumständen, die Menschen in die Kriminalität drängen. OITNB ermöglicht zudem einen anderen Blick auf unsere stark heteronormativ geprägte Gesellschaft.

Angelehnt ist die Serie an das Buch "Orange is the new Black", welches die Erfahrungen von Piper Kerman in einem Frauengefängnis in den USA widerspiegelt.

Die Serie findet ihr auf Netflix.

 
 

Filme

 

»Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen«

In »Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen« geht es um drei afroamerikanische Frauen*, die es als Mathematikerinnen bzw. Ingenieurinnen bei der NASA ermöglichen, dass erstmals Menschen ins Weltall reisen können.

Vor allem geht es darum, dass die Leistung von Frauen* oft nicht sichtbar gemacht wird, sie im Hintergrund stehen und behandelt zudem die Frage von Rassentrennung in den USA.

Den Film gibt es auf Netflix.

 
 

Termine

 

20. Februar 2021, 13 - 18 Uhr, »Digitales Frauenplenum des Siebenten Parteitag der Partei DIE LINKE«, digital, mehr

26. und 27. Februar 2021: »Siebenter Parteitag der Partei DIE LINKE 2021«, digital, mehr

 

Impressum

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