Zum Hauptinhalt springen
Logo Frauen und Genderpolitik

2. Dezember 2014

 

Liebe Frauen,

 

das Jahr 2014 liegt nun fast hinter uns und wir hatten viel zu berichten, wenngleich die Nachrichten aus der Welt leider nicht immer positiv waren. In unserer letzten Ausgabe in diesem Jahr informieren wir über die "Pille danach", die nun bald auch in Deutschland rezeptfrei erhältlich sein wird, die Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen, die Frauenquote und viele weitere spannende Themen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine geruhsame Vorweihnachts- und Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!

 

Eure Redaktion

Judith Benda, Nina Eumann, Annegret Gabelin, Claudia Gohde, Antje Kind, Anja Mayer, Juliane Pfeiffer, Antje Schiwatschev, Katrin Voß, Uta Wegner, Nadia Zitouni

 
 

Aktuelles

 

"Pille danach" nun auch bald in Deutschland rezeptfrei

Ein Beschluss des Europäischen Arzneimittelauschusses hat zu einer überraschenden Entwicklung geführt: Der Ausschuss stufte das Präparat "Ellaone" als rezeptfrei ein. Das bedeutet, dass dieses Arzneimittel künftig ohne Verordnung in der gesamten Europäischen Union erworben werden und damit die "Pille danach" in Apotheken rezeptfrei abgegeben werden kann. Wie dies konkret aussehen kann, wird derzeit innerhalb der Koalition debattiert. Ein Vorschlag von Gesundheitsminister Gröhe ist, das Medikament erst nach umfassender Beratung in der Apotheke abzugeben. Ebenfalls noch nicht geklärt ist, wie es mit der Finanzierung der "Pille danach" aussehen wird. Rezeptfreiheit würde heißen, dass die "Pille danach" selbst finanziert werden muss.

DIE LINKE unterstützt das Anliegen, den schnellen und unkomplizierten Zugang zur "Pille danach" für Frauen in Deutschland durch ihre rezeptfreie Abgabe selbstverständlich zu machen und so die reproduktive und sexuelle Selbstbestimmung zu stärken.

 

Schluss mit Sexismus in der Werbung

"Sexismus beginnt hier - bei uns, mitten unter uns. Sexismus muss auch hier bekämpft werden. Die Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES, an der sich die Partei DIE LINKE beteiligt, steht 2014 unter dem Motto: "Schluss mit Sexismus in der Werbung". Sexismus in der Werbung ist kein Kavaliersdelikt, sondern konkrete Gewalt gegen Frauen", erklärte die Vorsitzende der LINKEN, Katja Kipping anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.  

"Unabhängig vom diesjährigen Motto ist Deutschland generell aufgefordert, endlich internationale Vereinbarungen mit der UN und dem Europarat einzuhalten. Ich fordere die Bundesregierung auf, die Absicherung der Frauenhäuser nicht länger von den Länderhaushalten abhängig zu machen, sondern durch eine bundeseinheitliche Finanzierung sicherzustellen. Jede Frau muss unabhängig von Einkommen oder Herkunft Zugang zu einer Schutzeinrichtung haben", so Kipping weiter.

 

Guerilla knitting beim Blockupy Festival

Ende November fand in Frankfurt am Main das Blockupy Festival statt. Etwa 3.000 Menschen nahmen an den Protesten teil. Im Rahmen des Festivals organisierten feministische Aktivistinnen eine Guerilla-Aktion unter dem Motto "Unsere Kinder KRIEGt ihr nicht". Mehr  

 

Das "Quötchen" stärkt Chancen von Frauen auf Führungspositionen kaum

"Die Quote ist ein Miniquötchen, mit der gerade mal gesichert ist, dass 160 Frauen in den Aufsichtsräten von 108 Unternehmen präsent sein werden. Das Zusammenzählen von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbank, um die Quotenregelungen zu erreichen, ist eine Milchmädchenrechnung und führt eben nicht zu mehr Frauen in Führungspositionen der Unternehmen", so Cornelia Möhring, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Verständigung der Koalition auf eine Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte von 108 großen, börsennotierten Unternehmen. Mehr dazu gibt es hier.

 

Experten-Anhörung des Familienausschusses

Die meisten Sachverständigen der öffentlichen Anhörung am 24. November waren sich einig, dass der Gesetzentwurf zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, mit dem die Bundesregierung auf die massive Kritik am Familienpflegezeitgesetz von Schwarz-Gelb reagiert, nur minimale Verbesserungen enthält. "Hätte die Vorgängerregierung nicht so ein schlechtes Gesetz gemacht, würden wir selbst kleine Verbesserungen heute nicht als Erfolg feiern", äußerte sich eine Besucherin am Rande ironisch. Weiterlesen

 
 

Aus der Partei

 

Frauenpreis 2015: Jetzt bewerben!

DIE LINKE lobt anlässlich des Frauentages 2015 zum fünften Mal den Clara-Zetkin-Frauenpreis aus, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt werden. Es können sich Fraueninitiativen oder Frauen für den Frauenpreis selbst bewerben oder von Parteimitgliedern der LINKEN vorgeschlagen werden. Weitere Informationen zur Ausschreibung und Bewerbung finden sich hier.

 

Bundesfrauenkonferenz der LINKEN in Hannover

Die nächste Bundesfrauenkonferenz der LINKEN findet vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 im Freizeitheim Linden in Hannover statt. Unter dem Motto "Tschüß Patriarchat, hallo gutes Leben!" sind alle Interessierten eingeladen, gemeinsam zu diskutieren. Weitere Informationen gibt es hier

 

Beschlüsse des Parteivorstandes

Am 29. und 30. November 2014 tagte der Parteivorstand in Berlin und beschloss unter anderem mehrere Beschlüsse im Bereich feministische Offensive. So gab der Vorstand grünes Licht für die Unterstützung des Bündnisses Frauen*kampftag, für die Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreis und die Durchführung der Bundesfrauenkonferenz. Die Beschlüsse sind hier zu finden.

 

Konferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft LISA

Am 13. und 14. Dezember 2014 veranstaltet die Bundesarbeitsgemeinschaft LISA eine Konferenz zu den Themenbereichen "Gute Arbeit" und "Gewalt gegen Frauen" in Düsseldorf. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

 
 

Internationales

 

Sacharow-Preis für kongolesischen Arzt, der sich für Vergewaltigungsopfer einsetzt

Über die andauernde brutale sexuelle Gewalt an Frauen im Kriegsgebiet im Osten der DR Kongo haben wir bereits im Newsletter vom August 2012 berichtet. In dem Artikel verwiesen wir auf ein Krankenhaus, das Panzi-Hospital, in dem die zum Teil schwer traumatisierten Frauen, die Opfer brutalster, meist sexueller Gewalt wurden, versorgt werden.

Im November dieses Jahres wurde der Mitbegründer und Leiter des Panzi-Hospitals in Bukavu, der kongolesische Gynäkologe Dr. Denis Mukwege, für seinen "Kampf für den Schutz von Frauen" mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit ausgezeichnet. Der Preis wird durch das Europäische Parlament verliehen. Mukweges Arbeit konzentriert sich nicht ausschließlich auf die medizinische Versorgung der Frauen. Er engagiert sich ebenso politisch, indem er die Grausamkeiten dokumentiert und wiederholt verantwortliche Tätergruppen öffentlich benennt. In seiner Rede vor den Vereinten Nationen 2012 rief er die Weltgemeinschaft auf, sexualisierte Gewalt einhellig zu verurteilen und die Vergewaltiger wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen. Mit seinem Engagement hat er sich nicht nur im eigenen Land Feinde gemacht, im vergangenen Jahr entging er nur knapp einem Mordanschlag. Weitere Informationen finden sich hier.

 
 

Tipps und Termine

 

Schöne Kalender als Geschenkidee und für Euch selbst

Der "Wir Frauen" Taschenkalender 2015 ist da. Er enthält Infos über die Solidarität mit den Näherinnen in Bangladesch, den Verkäuferinnen in Deutschland und den Flüchtlingen, die gegen Isolationslager, Residenzpflicht und Abschiebung eintreten. Zu Wort kommen Rebellinnen der Vergangenheit und der Gegenwart aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Kultur: So die Jazzsängerin Billie Holiday, die Chansonnière Edith Piaf oder Opfer der Hexenjagd im Kalten Krieg wie Ethel Rosenberg, alle vor 100 Jahren geboren. Nicht zu vergessen die erste Computerprogrammiererin, Jahrgang 1815.
Der Wandkalender von Gisela Notz "Wegbereiterinnen XII" präsentiert auch in diesem Jahr zwölf bemerkenswerte Frauen aus der Geschichte. Viele historisch arbeitende Frauen und Männer schreiben an den fesselnden Portraits der oft zu Unrecht vergessenen Wegbereiterinnen. Jede dieser zwölf Frauen in Wegbereiterinnen XIII hat ihre eigene Geschichte.

 

Termine

3. Dezember 2014, 18.30 Uhr, "Eine linke Utopie in der Praxis Frauenrevolution und demokratische Autonomie in Rojava und Nordkurdistan", Diskussion/Vortrag, "Pumpe", Kiel. Mehr

4. Dezember 2014, 20 Uhr, "On a Grèvé (We, Striking)", Diskussion/Vortrag, Hackesche Höfe Kino, Berlin. Mehr

5. Dezember 2014, 14 Uhr, "Zeitreise zu Alice B Sheldon", Workshop, Universität Hildesheim, Hildesheim. Mehr

6. Dezember 2014, 11 bis 18 Uhr"Wir müssen reden, Genossin ;-)", feministischer Tagesworkshop, Veranstaltungsräume der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Leipzig. Mehr 

6. Dezember 2014, Vernetzungstreffen "DIE LINKE hilft" für (Sozial-) Beratende/Sprechstunden und alle, die in diesem Bereich aktiv werden möchten, Hannover. Mehr

8. Dezember 2014, 18 Uhr, geDRUCKtes, Lesung und Gespräch mit Gesine Lötzsch und Andreas Dresen. Karl-Liebknecht-Haus, Berlin. Achtung, bereits komplett Ausgebucht - aber mit Livestream 

9. Dezember 2014, 18 Uhr, "REBELLINNEN gegen Faschismus und Krieg - Feministischer Lektürekurs", ZAKK, Düsseldorf. Mehr 

15. Dezember 2014, 20 Uhr, "Kapitalismus und Geschlecht. Einführung in die Wertabspaltungskritik", Diskussion/Vortrag, Universität Freiburg, Kollegiengebäude I, HS 1221, Freiburg. Mehr

16. Dezember 2014. 18 Uhr, "Böser Russe/schwuler Russe", Workshop, Universität Hildesheim, Hildesheim. Mehr

30. Januar bis 1. Februar 2015, Bundesfrauenkonferenz der Partei DIE LINKE, Freizeitheim Linden, Hannover. Mehr

6. März 2015, Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises der Partei DIE LINKE. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.

 

Impressum

Diesen Newsletter erhalten Sie, weil Ihre Mail-Adresse in unsere Mailingliste eingetragen wurde. Um das Abonnement zu ändern oder zu löschen, klicken Sie bitte hier.

Das Newsletter-Archiv finden Sie ebenfalls an dieser Stelle.

Die Redaktion erreichen Sie unter frauennewsletter@die-linke.de.

V.i.S.d.P.: Matthias Höhn, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, Telefon: (030) 24 009 0, Telefax: (030) 24 110 46, E-Mail: frauennewsletter@die-linke.de