Feministisch-sozialistisch

Newsletter Frauen- und Genderpolitik

Dienstag, 02. Juni 2020

Symbolbild

Foto: MARTIN HEINLEIN

Liebe Leserinnen und Leser,

die Sonne lacht, der Sommer ist da! Es könnte ja alles so schön sein, wäre da nicht...Nein, stopp! Auch wenn uns manchmal nach Jammern zu Mute ist, so bündeln wir doch lieber unsere Energie und machen etwas Produktives. Denn besonders in Krisenzeiten braucht es starke linke feministische Politik. "Aber sind wir denn nicht schon längst gleichberechtigt?", mögen sie sich fragen. Dann werden Sie Nina Eumanns und Cornelia Möhrings Beitrag über die Notwendigkeit von Feminismus im 21. Jahrhundert bestimmt erhellend finden.

Der Deutsche Frauenrat hat ein wichtiges Positionspapier veröffentlicht. Denn es sind weiterhin vor allem Frauen in systemrelevanten Berufen beschäftigt. Und es sind eben diese Berufe, die obwohl sie so wichtig sind, so schlechte Arbeitsbedingungen haben und unterdurchschnittlich bezahlt werden. Darum haben wir uns gefreut, dass auf unseren Druck hin zumindest eine Einmalzahlung, die so-genannte "Corona-Prämie" an Pflegekräfte ausgezahlt werden soll. Die Sache hat jedoch einen Haken, und zwar die Anrechnung der Prämie auf Hartz IV, wie Katja Kipping richtig benennt. 

Wollen Sie sich gerne in die Sonne legen und ein bisschen Lesen? Ist ja erlaubt! Dann geben wir Ihnen drei spannende und berührende Bücher mit auf die Liegewiese mit denen Sie die Welt um sich herum bestimmt für ein paar Stunden vergessen können. Und auch für die Unterhaltung zu Hause haben wir wieder eine kleine, aber feine Auswahl zusammengestellt

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Eure Redaktion Judith Benda, Alicja Flisak, Claudia Gohde, Bettina Gutperl, Katharina Kirchhoff, Antje Schiwatschev, Vera Vordenbäumen, Uta Wegner, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann, Nadia Zitouni

 
Aktuelles Aus der Partei Internationales Online Lesenswert Serien Filme
 

Aktuelles

 

Un(ter)bezahlte „Heldinnen“

Seit Wochen sind es Frauen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen und erhöhtem Infektionsrisiko die Lasten der Corona-Krise tragen und als „Heldinnen“ im Supermarkt, in Pflegeheimen und Krankenhäusern oder als Erzieherin in der Notbetreuung und vielen anderen Bereichen gefeiert werden. Es sind vor allem Frauen (75 Prozent), die in den nun als systemrelevant und unverzichtbar geltenden Berufen arbeiten. Der Deutsche Frauenrat hat ein aktuelles Forderungspapier dazu veröffentlicht.

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Verschärfung der Diskriminierung von Zwei-Mütter-Familien durch Adoptionshilfegesetz

Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) kritisiert die Verschärfung der Diskriminierung von Zwei-Mütter-Familien durch das am 28. Mai 2020 im Bundestag beschlossene Adoptionshilfegesetz.

„Drei Jahre nach Öffnung der Ehe für alle, gründen Frauen immer noch in enormer Rechtsunsicherheit Familien. Lesbische Mütter und ihre Familien werden durch die fehlende Möglichkeit originärer rechtlicher Elternschaft massiver Diskriminierung ausgesetzt. Die Überprüfung der Familie durch das Jugendamt im Rahmen der Adoption ist stigmatisierend, die lange Dauer der Verfahren extrem belastend und ganz und gar nicht im Sinne des Kindeswohls. Die nun eingeführte Beratungspflicht im Adoptionshilfegesetz verschärft die Diskriminierung lesbischer Eltern zusätzlich.“, so Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des djb. DIE LINKE hat zum vorgelegten Gesetzentwurf einen Änderungsantrag in den Bundestag eingebracht. Mehr

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Global Crisis – Global Solidarity #3

Who Are We Clapping For? Cleaners, Carers, and Frontline Workers against COVID-19, with Mark Bergfeld, Director of Property Services & UNICARE at UNI Global Union - Europa. 

While the coronavirus pandemic has meant a lot of home office for millions around the world, for so-called “frontline workers”—cleaners, carers, and others whose work cannot be performed from home—it has meant putting their lives on the line every day in order to keep our economy running. We’ll be speaking with Mark Bergfeld of the UNI global union federation to learn about the challenges facing these workers and what this moment tells us about who is really “essential” in the global capitalist economy.

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Aus der Partei

 

Katja Kipping - Corona-Prämie für Pflegekräfte nicht auf Hartz IV anrechnen

Pflegekräfte sollen nun eine Corona-Prämie bekommen. Dies ist überfällig. Doch bei der konkreten Ausgestaltung droht eine besondere soziale Schieflage. Zu den Tücken von Hartz IV gehört ja, dass Einkommen sofort angerechnet werden, auch wenn es eine Geschenk-Überweisung von der Familie ist oder eben aktuell die Corona-Prämie. Katja Kipping hat dazu eine kleine Anfrage gestellt. 

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Feminismus im 21. Jahrhundert

Frauen haben in Deutschland auf dem Papier die gleichen Rechte, wir haben seit 15 Jahren eine Bundeskanzlerin und immer mehr Frauen haben Erfolg im Bildungssystem. Ist das Grund genug zu sagen, dass der Feminismus sich selbst überholt hat oder das gar Männer heute diskriminiert werden, wie “Männerrechtler” sagen? Wir wollen mit Nina Eumann, Frauenpolitische Sprecherin der Linken.NRW, und Cornelia Möhring, Mitglied des Bundestags, über die Frage sprechen, warum es heute noch Feminismus braucht, wieso Frauen und Männer eben nur auf dem Papier gleichberechtigt sind und wie ein Feminismus des 21 Jahrhundert aussehen kann.

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Kinder - und Jugendpolitik in der Corona-Krise - Positionspapier der Linksfraktion im Bundestag

Kinder, Jugendliche und ihre Familien sind von der Corona-Krise besonders hart betroffen. Ihre Bedürfnisse werden bei den notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht ausreichend berücksichtigt. Geschlossene Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Spielplätze etc. in Kombination mit den Kontaktbeschränkungen haben zur Folge, dass sie de facto in ihren Wohnungen eingesperrt sind. Diese Privatisierung der Krisenfolgen lehnen wir ab. Daher fordern wir, dass bei den notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie die Belange von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden.

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Internationales

 

Transnationales Feministisches Manifest 2020

Im gegenwärtigen Moment umarmen sich die Feminist*innen der Welt noch mehr. Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren, denn die Normalität war das Problem: Im Angesicht dieser neuen weltweiten, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und Ökosystemkrise kapituliert die globale feministische und transfeministische Bewegung nicht vor der Isolation und wird ihre Kämpfe trotz der Einschränkungen, die in unseren Gebieten durchgesetzt wurden, nicht verstummen lassen. Überall auf der Welt weigern sich Frauen und Queers, sich der durch die globale Pandemie noch zugespitzten Gewalt zu unterwerfen.

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Women of the world unite!

Im Blog "international" haben die Kolleginnen vier spannende Geschichten von Frauen gesammelt, die zeigen wie Frauen weltweit parlamentarisch aber auch außerhalb der Parlamente für ihre Rechte kämpfen. Auch die Auswertung eines ersten Treffens von Frauen aus linken Parteien, welches im letzten Herbst auf Einladung der LINKEN am Rande des FemFestivals in Essen stattfand, könnt ihr hier lesen. Auch der feministische Blick auf die Vorhaben der neuen Regierung in Argentinien von Florencia Puente ist sehr lesenswert.

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Online

 

Josepha Nereus- Über Sexpositiven Lifestyle und ihr Leben als Sexworkerin

Josefa Nereus beschreibt ihren Youtube-Channel als den kompetentesten Sexblog Deutschlands. Ob das stimmt, müssen Sie schon selber herausfinden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Ehrlich und spannend gibt sie uns Einblicke in ihr Leben als Sexworkerin und in ihrer Reihe "Wissen macht Sex" nimmt sie kein Blatt vor den Mund wenn es darum geht uns zu erklären, wie wir unser Sexleben bereichern können.

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Lesenswert

 

Margret Atwood- Die Zeuginnen

Es erging uns allen bestimmt ähnlich am Ende von Atwood's Klassiker "Der Report der Magd". Die Türen des Transporters schlossen sich hinter Desfred und die Leserinnen wurden mit dem wohl gemeinsten Cliffhanger der feministischen Literaturgeschichte zurückgelassen. Doch das Warten und Rätselraten hat ein Ende. Seit letztem Jahr gibt es die Fortsetzung "Die Zeuginnen", welche 15 Jahre nach den Ereignissen aus "Der Report der Magd" spielt. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Und thematisch, leider, immer noch aktuell.

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Benjamin Knödler und Christine Knödler- Young Rebels. 25 Jugendliche, die die Welt verändern

Kinder brauchen Vorbilder. Und die suchen sie sich in den meisten Fällen selber aus. Nicht immer sind die klassischen Medien dabei besonders hilfreich (Germany's Next Topmodel) und auch Online, ob Instagram, TikTok oder Youtube, wimmelt es nur so von aufgeblasenen Scheinpersönlichkeiten deren erklärtes Ziel die Generierung neuer Klicks und Follower ist. Umso schöner ist es, dass Benjamin und Christine Knödler mit "Young Rebels. 25 Jugendliche, die die Welt verändern" ein buntes Bild von Jugendlichen generieren, deren Engagement und Ehrgeiz für eine bessere Welt wirklich beeindruckend ist. Eine davon ist natürlich Greta Thunberg, aber wir lernen in diesem Buch Aktivist*innen aus der ganzen Welt kennen. So erhalten wir nicht nur beeindruckende Portraits der Persönlichkeiten, sondern auch der Umstände und Lebensbedingungen, die sie zu Aktivist*innen gemacht haben. Spannend und informativ.

Empfohlen ab 10 Jahren.

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Sophie Reyer- Zwei Königskinder

In "Zwei Königskinder" erzählt Sophie Reyer eine bezaubernde und berührende Liebesgeschichte zwischen zwei Mädchen. Käthe ist 13 und kämpft mit dem Abhandenkommen ihrer Kindheit und dem Übergang zur Frau. Als sie in einer Chorprobe Johanna begegnet findet sie in ihr eine neue Freundin, ein neues zu Hause und ihre erste Liebe. Doch sie kann diese Gefühle, die noch in Gänze neu sind, nicht einordnen. Ist es nicht falsch, eine Frau zu lieben? Und wie fühlt sich Liebe überhaupt an? Sophie Reyer versetzt sich  liebevoll in die Gefühlswelt der kleinen Käthe und berichtet durchgehend aus ihrer Perspektive, ohne aber dass die literarische Schönheit des Textes leidet. 

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Serien

 

Jane the Virgin

Jane Villanueva, eine junge Latina aus Miami, ist ein "Vorzeigemädchen". Fleißig, klug, zuverlässig und überaus anständig. So anständig, dass die ihre Jungfräulichkeit bis zur Ehe bewahren will. Obwohl ihre Geduld diesbezüglich mehrfach auf die Probe gestellt wird, bleibt sie eisern, denn sie möchte nicht so früh schwanger werden wie ihre Mutter. Bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung passiert dann das Unfassbare: Jane wird fälschlicherweise befruchtet. Klingt absurd und ist es auch. Aber Absurdität schafft eben auch einen gewissen Unterhaltungswert. Jane schließt einen Deal mit der Frau und dem Mann, die eigentlich für die Befruchtung vorgesehen waren und verspricht das Kind zu bekommen. Von diesem Zeitpunkt an, nimmt das Chaos seinen Lauf und verspricht über  5 Staffeln grandiose Unterhaltung.

Alle Staffeln gibt es auf Netflix.

 
 

Filme

 

Chichinette - Wie ich zufällig Spionin wurde

In dem Dokumentarfilm "Chichinette - Wie ich zufällig Spionin wurde" wird schon fast in nüchterner Manier ein unheimlich bewegtes Leben porträtiert. Und zwar das Leben von Marthe Cohn, geborene Marthe Hoffnung. Geboren und aufgewachsen in Lothringen in einer orthodox jüdischen Großfamilie, möchte sie sich dem Widerstand anschließen um gegen die deutschen Truppen zu kämpfen. Der Widerstand nimmt sie allerdings nicht auf. Ihre große Liebe Jacques, der im Widerstand aktiv ist, wird erschossen, ihre Schwester verhaftet und schließlich deportiert. Diese Erlebnisse ändern ihr Leben für immer. Martha geht daraufhin zur französischen Armee und wird dank ihrer sprachlichen Deutschkenntnisse zur Spionin. Dieser Film ist nicht nur ein großartiges Portrait einer starken und beeindruckendes Frau, sondern auch ein wichtiges Stück Zeitgeschichte aus erster Hand. 

 

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