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Bonn

Roter Erfolg: Grüner Strom für Bonn!

Künftig sollen alle Liegenschaften der Stadt Bonn über die Stadtwerke mit "grünem Strom" versorgt werden. Das beschloss der Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz in seiner Sondersitzung am 5. Mai auf Antrag der Linksfraktion. Die umweltpolitische Sprecherin der LINKEN, Gitti Götz, sieht das Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Dass der Ausschuss sich sogar einstimmig für Strom aus regenerativen Energien entschieden hat, freut mich natürlich. Unser Antrag hatte aber eigentlich mehr vorgesehen, nämlich zertifizierten Strom nach dem "Grüner Strom Label".

Michael Faber, Fraktionsvorsitzender erklärt dazu: „Wir hatten nicht ohne Grund die Festlegung auf „Grüner Strom Label gefordert. Denn grüner Strom ist nicht gleich grüner Strom. In dem wachsenden Markt gibt es viel Bauernfängerei.“

Ein Beispiel hierfür sind RECS-Zertifikate, über die bislang schon der Strombezug von Stadthaus und Altem Rathaus erfolgt. Dieses Zertifikat ist aber eine Mogelpackung. Hier wird kein Ökostrom garantiert, sondern sich auf reinen Zertifikatshandel beschränkt. Das Label „Grüner Strom“ garantiert hingegen wirklichen Öko-Strom und einen Beitrag zum Ausbau der Kapazitäten durch den Bezug. Der Trägerverein ist in Bonn ansässig und wird von renommierten Einrichtungen wie Eurosolar sowie den großen Umweltorganisationen wie BUND, Naturschutzbund etc. getragen. Auch der „Naturstrom“ der Bonner Stadtwerke wird hierüber zertifiziert. Dieses Zertifikat wird - im Gegensatz zu den RECS-Zertifikaten - auch beim „European Energy Award“ anerkannt, an dem sich Bonn beteiligt.

Welchen "grünen" Strom Bonn bekommt und wann, wird frühestens in den nächsten Wochen und Monaten bei den Haushaltsberatungen festgelegt. "Wir bleiben dran. Wir werden beantragen, dass die Verwaltung ein konkretes Angebot der Stadtwerke für Strom nach dem "Grüner Strom Label" ab 2012 einholt. Etikettenschwindel und Greenwashing ist mit der LINKEN jedenfalls nicht zu machen. Natürlich ist der zertifizierte Strom teurer. Aber was kostet uns und die kommenden Generationen eigentlich der Klimawandel?“, fragen Götz und Faber abschließend.