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Bremen - Bremerhaven

Bremerhavens Infrastruktur braucht stimmiges Maßnahmenbündel und aufgeschlossene Gespräche

Seitens des Hamburger Senats gibt es Bestrebungen, die Hafenkooperationen mit den Standorten Niedersachsen und Bremen im Sinne einer gemeinsamen Strategie zu verstärken. Walter Müller, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft und Stadtverordneter in Bremerhaven, plädiert für diesen Ansatz seit längerem und hofft, dass sich jetzt auch die Regierungskoalitionen bewegen.

„Für die Zukunft jedes einzelnen der norddeutschen Häfen wird entscheidend sein, dass man Neid- und Konkurrenzdenken abbaut und stärker zusammen wirkt. Wenn Bremerhaven als gleichberechtigter Partner ernst genommen werden will, müssen die Regierungspolitiker allerdings zusehen, dass bei der örtlichen Infrastruktur die richtigen Weichen gestellt werden – und zwar jetzt. Die zeitnahe Umsetzung einer Nordanbindung des Containerhavens ist die verkehrspolitische Lösung, die unter Berücksichtigung aller Rahmenkriterien am tragfähigsten ist. Statt wie in der Vergangenheit durch zeit- und kostenintensive Untätigkeit zu glänzen, sollte Bremerhavens Große Koalition umgehend Gespräche mit der Landesregierung Niedersachsens aufnehmen und anfangen, konzeptioneller zu handeln. DIE LINKE hat solche Gesprächsinitiativen sowohl in der Stadtverordnetenversammlung wie auch in der Bremischen Bürgerschaft mehrfach gefordert, ohne dass näher darauf eingegangen worden wäre. Diese Zeit des Abwinkens und Schulterzuckens ist hoffentlich vorbei.“
 
Dass Bremerhaven seine Rolle als zukunftsweisender Schlüsselhafen noch nicht weit genug ausfüllt, ging auch aus dem Artikel der „Welt“ hervor. Dort hieß es im Schlusszitat des Sprechers der Hamburger Hafen und Logistik AG, dass es um die Hinterlandverbindungen Bremerhavens verhältnismäßig schlecht bestellt ist. Dazu Müller:
 
„An dieser Schwachstelle sind wir gefordert, anzusetzen. Eine endlos polarisierende Prestigemaßnahme hilft uns nicht weiter. Was wir stattdessen brauchen, sind Grundsatzprojekte, die durch u.a. ökologische Rahmenentscheidungen gestützt werden. Dazu gehört ein umgehender Ausbau des seegebundenen Kurzstreckengüterverkehrs: Im Gegensatz zum Straßenweg, über den derzeit 53 Prozent des Güterumschlages läuft, stagniert der entsprechende Seetransport in Bremerhaven bei kümmerlichen 3 Prozent. Hier liegt ein umweltschonendes und ökonomisches Potential begraben, das wir dringend nutzen sollten!"