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Marianne Kolter (Schleswig-Holstein)

Liebe Genossinnen und Genossen, ein gutes Leben wird in der Zukunft für die Mehrheit der Menschen nur möglich sein, wenn es gelingt, den Klimawandel zu stoppen und die Naturzerstörung aufzuhalten. Ich werbe dafür, der Naturzerstörung neben der Diskussion zum Klimawandel eine größere Aufmerksamkeit zu geben. Das fängt im kleinen an, wenn wir für den Erhalt von Grünflächen in unseren Städten kämpfen, auch wenn Investoren die Chance für Profite durch den Bau von Möbelhäusern oder Hotels sehen wie jüngst in Flensburg oder Kiel. Niemand kann sagen, dass dies nicht auch ein sozialer Kampf ist, denn Menschen mit kleinen Wohnungen brauchen diese Flächen wahrlich dringender als jene, die in schönen Villen leben. 

Der Kampf um Flächen setzt sich fort mit dem Kampf gegen die Zerstückelung der Landschaft  durch neue Autobahnkilometer, die wir nicht bräuchten, wenn wir die Menschen mit einer kostengünstigen Bahn und  in nicht zu ferner Zukunft ticketfreien Bussen versorgen könnten.

Im letzten Jahr wurden 3 km Schienen gelegt und Dutzende Kilometer Autobahn gebaut, obwohl jede und jeder weiß, dass neue Straßen den Verkehr auf Dauer nicht entzerren, sondern mehr Verkehr erzeugen. Wer Klima und Umwelt schützen will, darf Wälder und Moore nicht dem Verkehr opfern. Sie sind für den Artenschutz und als CO2-Speicher unverzichtbar.

Wir brauchen eine Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel für alle produziert. Viele Menschen können sich diese heute nicht leisten, sie kaufen Produkte, die im Grunde die Bezeichnung Lebensmittel nicht verdienen, deren Produktion der Umwelt schadet und die krank machen. Die EU fördert diesen Raubbau an der Natur mit Millionen Euro, diese Millionen müssen umgelenkt werden, in eine Landwirtschaft, die ökologisch verträglich und gesund produziert. Zu dieser Umgestaltung müssen wir noch viel nachdenken und diskutieren, da haben wir Nachholbedarf.

Klimawandel und Naturzerstörung sind eine notwendige Folge des Kapitalismus. Das Kapital strebt danach, auch noch den letzten Kieselstein in seine Verwertung einzubinden, ohne Rücksicht auf die Folgen für Umwelt und Klima. Wir, die Linke werden, wir müssen das stoppen, gemeinsam mit Bündnispartnern aus den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft, denn gute Lebensqualität ist ohne Bäume, Bienen und Blumen nicht zu haben.

Als letztes möchte ich noch hinzufügen: Naturschutz ist mit Rüstung und Krieg unvereinbar.