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Bernd Riexinger

Massive Stellenstreichungen bei Autobauer Daimler

Der Autobauer Daimler will wegen der Corona-Krise noch deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Es gehe auch, aber nicht nur um die Zahl der Arbeitsplätze. "Wir haben tarifliche Vereinbarungen wie Pausenregelungen, wir zahlen Spätschichtzulagen ab 14.00 Uhr - das sind alles historische Dinge, die mögen zum damaligen Zeitpunkt alle richtig gewesen sein. Aber sie passen nicht mehr in die heutige Zeit, und sie passen nicht mehr in die heutigen Kostenstrukturen", sagte Personalvorstand Wilfried Porth. Dazu sagt Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Der Daimler-Personalvorstand nennt Rechte von Beschäftigten nicht zeitgemäß. Nicht die Rechte von Beschäftigten sind das Problem, sondern eine Automobilindustrie, die sich der Zukunft verweigert. Es fehlt dem Daimler-Management offenbar an einer unternehmerischen Vision, um den Traditionskonzern vor dem Untergang zu bewahren. Die Konzernleitung sollte lieber die Ärmel hochkrempeln und aus Daimler einen nachhaltigen Mobilitätskonzern machen, der dauerhaft Arbeitsplätze sichert. Wer weiter die Bedürfnisse der Menschen nach zeitgemäßer Mobilität und Klimaschutz ignoriert, verharrt in der Vergangenheit.“

Riexinger weiter: „Mit einem linken Green New Deal können in den nächsten 15 Jahren gut bezahlte Industriearbeitsplätze mit Zukunft in Deutschland gesichert werden und neue entstehen. Dies geschieht durch eine Strategie mit zwei Phasen: zum einen eine schnelle soziale und ökologische Transformation der Auto-Modelle, mit Arbeitsplatz- und Einkommensgarantien für die Beschäftigten, zum anderen eine mittelfristige Konversion der Autoindustrie mit gerechten Übergängen.

Vergessen wird gerne, dass die großen Auto-Konzerne Daimler, VW und BMW 2019 Gewinnrücklagen in Höhe von knapp 180 Milliarden hatten. Allein Volkswagen hat im ersten Quartal 2020 weitere vier Milliarden Euro in die Gewinnrücklagen geschoben. An die Großaktionäre wie Piech, Klatten oder die Scheichs von Katar haben Daimler, VW und BW noch 2019 über 3 Milliarden Dividenden ausgeschüttet.