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Bernd Riexinger

Arbeitszeitverkürzung sichert Arbeitsplätze

Zu den Einwänden von Unternehmerverbänden und unternehmensnahen Instituten gegen eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sagt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

Die Arbeitgeber blockieren Lösungen, die Arbeitsplätze sichern. Sie wollen offensichtlich die Krise auf dem Rücken der Beschäftigten lösen. Es ist aber weitaus sinnvoller, Arbeitszeit zu verkürzen und Arbeit um zu verteilen, als die Erwerbslosenzahlen zu steigern. Ohnehin wurden zahlreiche Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, befristet Beschäftigte und prekär Beschäftigte schon nach Hause geschickt. Dabei haben viele Unternehmen mit Arbeitszeitverkürzung bereits gute Erfahrungen gemacht. Vor allem als Mittel zur Sicherung von Arbeitsplätzen ist Arbeitszeitverkürzung dringend notwendig.

Wir erleben gerade den größten Einbruch der Erwerbstätigkeit seit der Wiedervereinigung. Das ist eine enorme Arbeitszeitverkürzung. Aber sie ist ungerecht verteilt. Eine Umverteilung von Arbeit ist überfällig. Es ist besser, wenn alle 30 Stunden pro Woche arbeiten, als wenn die einen 60 und die anderen Null Stunden pro Woche arbeiten.

Es ist klar, dass sich die vielen Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen eine Arbeitszeitverkürzung ohne vollen Lohnausgleich nicht leisten können. Für sie darf die Arbeitszeitverkürzung keine Einbußen bedeuten. Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bedeutet eine deutliche Lohnerhöhung im Niedriglohnbereich. Und auch die ist überfällig. Viel zu lange sind die Reallöhne im unteren Bereich gesunken. Viel zu lange ist die Schere der Einkommen immer weiter auseinander gegangen.

Außerdem ist erwiesen, dass bei kürzerer Arbeitszeit die Produktivität steigt. Die Produktivität ist heute so hoch, dass die Arbeitszeit an die Lebensphasen der Belegschaft angepasst werden kann. Die Bundesregierung sollte dazu ein Wahlarbeitszeitgesetz vorlegen.