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Bernd Riexinger

Personalmangel in Krankenhäusern: Pflegenotstand stoppen!

Mit aktuellen Zahlen untermauert die Gewerkschaft Verdi die Forderung nach mehr Personal in Krankenhäusern. Nach Berechnungen der Pflegekräfte müssten mindestens 22 Prozent mehr Stellen für eine gute Versorgung geschaffen werden. Dazu Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Am Zustand der Pflege zeigt sich, wie in dieser Gesellschaft mit Kranken, Alten und anderen pflegebedürftigen Menschen umgegangen wird und welchen "Wert" die Menschen haben, die sich um sie kümmern. Die geplanten Maßnahmen von Bundesgesundheitsminister Spahn sind nicht einmal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Um den lebensbedrohlichen Pflegenotstand zu stoppen, braucht es zusätzlich 100.000 Krankenpflegerinnen und -pfleger. Die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten und das Pflegepersonal.

DIE LINKE setzt sich für eine schnelle Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung im Krankenhaus ein. Die Krankenhäuser müssen verpflichtet werden, sofort 10 Prozent mehr Ausbildungsplätze anzubieten - das wären 8.000 zusätzliche Pflegekräfte mehr im Jahr. Diese Quote soll in den kommenden 5 Jahren auf 20 Prozent erhöht werden.

Über 80 Prozent aller Pflegekräfte sind weiblich, ihre Arbeit wird als "klassische Frauenarbeit" noch immer schlecht bezahlt. Der Kern unseres Vorschlags: es muss normal werden, dass die wertvolle Arbeit mit den Menschen endlich anerkannt, besser bezahlt und menschenwürdig gestaltet wird durch mehr Personal und kürzere Arbeitszeiten.

Eine bessere Bezahlung der Beschäftigten bedeutet übrigens nicht, dass die Patientinnen und Patienten, Menschen mit Pflegebedarf und deren Familien mehr zahlen müssen. DIE LINKE schlägt eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung vor, in die alle einzahlen - auch Beamte, Politiker und Selbstständige.